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Swissinfo.ch: Die 10 Plagen

Schweizer Schnarch für Chinesen und Araber.

Wer sich bei der öffentlich-rechtlichen Nachrichtenplattform swissinfo.ch vorstellen darf, sollte darauf achten, beim Bewerbungsgespräch nicht zu lügen oder zu spät zu erscheinen. Wahrscheinlich haben das in der Vergangenheit zu viele Bewerber getan. Das HR hat deswegen die Richtlinien auf der Website aufgeschaltet. Ach ja, «Unterbrüche durch Mobiltelefone usw.» schmälern ebenfalls die Chancen für eine Beschäftigung.

Swissinfo.ch ist eigentlich der Gegenbeweis zu Ueli Maurers Behauptung, dass sich die Schweiz keinen zweiten Lockdown leisten kann. Wohl kein Land der Welt gönnt sich eine Nachrichtenplattform für Ausländer in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch, Chinesisch und Japanisch. Eine Sprache vergessen? Ja, Arabisch.

In Zeiten von Fake-News sieht sich swissinfo.ch als Garant für unabhängige Nachrichten. Der Servce public habe dann «international einen besonders grossen Wert». Die Macher haben ausgerechnet: «Mit unseren 10 Sprachen erreichen wir potenziell rund 75 Prozent der Weltbevölkerung.» Warum «potenziell», warum so bescheiden? Ist es nicht so, dass rund 5 Milliarden Menschen die spannenden Artikel von swissinfo.ch lesen?

Maturaarbeit Salz

Zum Beispiel den Artikel «Salz in der Schweiz, so alltäglich und doch so wichtig», ein superduper aufwendiger Artikel, hinter dem vier Nasen steckten. Der Artikel kommt wie eine Maturaarbeit daher und wirft zwei Fragen auf: Müssen das wirklich 5 Milliarden Menschen lesen, und wie viel Geld steckt eigentlich in swissinfo.ch?

Die Zahlen sind gigantisch: Über 18 Millionen Franken kostet das 10-Sprachen-Ding. Über 100 Mitarbeiter sind für das Portal zuständig. Sonntagsarbeit ist beim Luxus-Portal aber anscheinend verpönt. Ein einziger selbstverfasster Artikel wurde letzten Sonntag aufgeschaltet, die anderen sieben stammten von Keystone-SDA.

Die 18 Millionen Franken stammen zu je 50 Prozent  aus den Gebührengeldern und Bundesgeldern, verwaltet durch das Bundesamt für Kommunikation (Bakom).

Das Babylon bei swissinfo.ch hinterlässt seine Spuren in den Texten. Bei einem Artikel über die Schweizer Uhrenkrise erscheint zum Beispiel plötzlich eine Grafik in Russisch. Und manche Sachen sind so schlecht geschrieben, dass sie hoffentlich in der arabischen Übersetzung noch knapp verstanden werden: