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720 Grad Wendehals

Kunst geht nach Brot. Sagt sich auch Daniel Ryser.

Es war schon immer ein grosses Missverständnis, dass die WoZ oder gar die «Republik» Daniel Ryser für einen Gesinnungslinken und Kritiker alles Rechten hielten.

In Wirklichkeit wollte (und will) der Mann lieber wie Hunter S. Thompson sein, der Erfinder des Gonzo-Journalismus, der seine Artikel mit der Kettensäge schrieb und sich selbst dabei allem aussetzte, inklusive gewaltigem Drogenkonsum.

Im Februar 2005 erschoss sich Thompson an seinem Schreibtisch; Ryser lebt natürlich noch. Obwohl er immer behauptet, er schreibe über was und wie es ihm gerade drum sei, ist er problemlos zu liebedienerischen Werken fähig. Womit er schon mehrfach sein Renommee als ernstzunehmender Journalist schwer beschädigte.

Da war sein feiges Schweigen bei der Affäre Roshani. Als Nicht-mehr-«Magazin»-Mann hätte er, genau wie die schreibende Schmachtlocke Daniel Binswanger, Erhellendes beitragen können, ob die Anschuldigungen einer frustrierten Ex-Mitarbeiterin zutrafen oder nicht.

Dafür fabulierte er über Tamedia als «Zerstörungsmaschine», die angeblich über eine hasserfüllte Kämpferin gegen Hass und Hetze hergefallen sei. Kleines Problem: der Bericht bestand lediglich aus Gerüchten, keinem der namentlich in seinem Artikel vorkommenden Protagonisten gab er Gelegenheit zur Stellungnahme.

Darauf und auf eine Stapel von Ungenauigkeiten, Schludrigkeiten und Fake News mit 25 präzisen Fragen hingewiesen und um Stellungnahme gebeten, blieb er stumm.

Dann versuchte er sich mit «Sprache der Gewalt» und erreichte ein neuerlich liefergelegtes Niveau. Aber der absolute Tiefpunkt war seine Schmiere «Reise ans Ende der Demokratie». In dieser Artikelserie über angebliche «Info-Krieger» wollte er zusammen mit Basil Schöni ein «ganzes Netzwerk aus rechten etablierten Journalistinnen und verschwörungsideologischen Akteuren» enttarnt haben. Fast alles, was ausserhalb von WoZ und «Republik» Rang und Namen hat, kam darin vor. Kleiner Schönheitsfehler, fast typisch für Ryser: ein einziger der zahlreich in diesem Denunziationsstück Angepinkelten bekam die Möglichkeit zur Stellungnahme, zur Widerrede. Sonst niemand.

Besonders sein Fett ab bekam natürlich Roger Köppel: ««Flute den Raum mit Scheisse» gibt Steve Bannon aus den USA den Takt vor. Am extremsten führt diesen Kulturkampf in der Schweiz die «Weltwoche», wo sich inzwischen Verschwörungs­ideologen tummeln.» So krakeelte noch Mitte 2022 Ryser in der «Republik».

Zuvor hatte er bereits – auch mit unlauteren Mitteln – eine geschwätzige Biographie über Köppel verfasst, in der mit privaten Details aus dessen Jugend und Liebesleben nicht sparte. Ein eher unappetitliches Werk.

Nun aber, Wunder über Wunder, ist die gegenseitige Liebe zwischen Ryser und «Republik» oder WoZ zerbrochen. Er wurde zuerst ruppig freigestellt, dann fristlos gefeuert. Die ihm versprochene Möglichkeit zur Stellungnahme wurde ihm verweigert. Ein personelles Schmierenstück der «Republik», assistiert von der WoZ, die offenbar den Abgang ihres Stars auch nicht verdaut hatte.

Da lediglich wie üblich anonyme Vorwürfe gegen Ryser erhoben wurden, verzichtet ZACKBUM auf weitere Details.

Nun geht Kunst nach Brot, und auch ein Starreporter muss seine Miete und andere ihm wichtige Dinge bezahlen. Noch 2022 hatte Ryser liebevoll ein Spinnennetz pinseln lassen, in dem neben dem «Nebelspalter», «Der Ostschweiz», «Uncut News» auch ein Platz für die «Weltwoche» reserviert war.

Wie nah sich Köppel und der Scheissefluter Bannon seien, beschreibt Ryser, sich selbst zitierend:

«2017 schickte Roger Köppel dem Alt-Right-Vordenker und «Breitbart»-Chefredaktor Steve Bannon einen euphorischen Brief. Im selben Jahr hatte die «Weltwoche» bereits Reden von und Interviews mit Bannon publiziert. Der Brief war eigentlich nicht für die Öffentlich­keit bestimmt. Aber der ständig überaus gestresste Köppel liess ihn acht­los in seinem Büro herum­liegen, während er den Co-Autor dieses Textes für die Arbeit an seiner Köppel-Biografie «In Bade­hosen nach Stalingrad» bei einem verabredeten Interview warten liess.»

Und statt Anstand und Briefgeheimnis zu wahren, fotografierte Ryser den Brief und zitierte ihn genüsslich. Um Köppel dann runterzuputzen: «Roger Köppel und Daniel Stricker: wütende, monologisierende Männer auf den Platt­formen Youtube, Locals, Rumble.»

Noch schlimmer: «Wenn Bannon etwas sagt, sagt es bald auch Köppel. Das war 2017 so, als Köppel Bannon in die Schweiz eingeladen hat, und so ist es heute immer noch. Wenn Bannon Putin lobt, macht das zwei Tage später auch Köppel.»

So eine Marionette ist dieser Köppel, gleichzeitig bietet er eine Plattform für Kulturkampf und ein Tummelfeld für Verschwörungsideologen. Eigentlich will Köppel den Schweizer Raum mit Scheisse fluten.

Das ist also ein Herausgeber, ein Chefredaktor und ein Organ, in das aufrechte Journalisten wie Ryser nicht mal mit zugehaltener Nase und geschlossenen Augen eindringen würden. Oder höchstens, um eine neue «Enthüllungsstory» über rechte Netzwerker zu recherchieren.

Aber Zeichen und Wunder:

Das Cover der neusten WeWo. Titelboy ist der Gründer der rechtsextremen «Proud Boys», die bei der versuchten Stürmung des Kapitol eine besonders üble Rolle spielten. Das muss dann sicherlich wieder so ein typischer verschwörungsideologischer, den Prinzipien des rechten Netzwerks gehorchender Demagogieartikel sein.

Vielleicht, aber es gibt da einen, der das wohl nicht darüber sagen würde:

Man muss es schwarz auf weiss sehen: der Autor dieser Titelgeschichte ist – Daniel Ryser.

Köppel scheint ein unglückliches Händchen für dubios-schräge Typen zu haben. Da war mal Kenneth Angst (der in der Ryser-Biographie geradezu widerwärtig über Klöppels angebliches Liebesleben auspackt). Da ist leider immer noch Tom Kummer, der Erfinder des deutschen Fake-Journalismus. Und da ist nun Daniel Ryser.

Das Problem bei ihm ist: wer so über den Chefredaktor und das Organ hergezogen ist, macht sich völlig unglaubwürdig, lächerlich, wird zur peinlichen Kreatur, verliert jeden Anstand, jede Glaubwürdigkeit, ist dermassen charakterlos, dass man sein Werk gar nicht erst lesen mag, wenn er dann anschliessend auf dessen Payroll auftaucht..

Hier tut sich niemand einen Gefallen. Köppel sich selbst und seinem Blatt nicht, und Ryser sich natürlich erst recht nicht.

Für einen solchen Wendehals kann man nur die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock paraphrasieren. Der Ryser kann seinen Kopf nicht nur um 180 Grad, sondern gleich um 360 drehen. Ach was, um 720 Grad. Bis es allen umstehenden Zuschauern übel wird.

 

Splitter und Balken

Die «Republik» jammert jährlich. Nur nicht über sich selbst.

Im Eigenlob sind die Schnarchnasen im Zürcher Rothaus unschlagbar: «Ohne Journalismus keine Demokratie, mit dieser Überzeugung ist die Republik vor gut sechs Jahren angetreten. Mit Beiträgen, die möglichst im ganzen Land auf Interesse stossen.»

Ob solche aufgezwirbelten Meldungen allerdings auf Interesse stossen? «In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind in der Schweiz rund siebzig Zeitungen verschwunden, die meisten davon im lokalen oder regionalen Bereich – vom «Alttoggenburger» bis zum «Wolhuser Boten», vom «Anzeiger Degersheim» bis zur Kleinbasler Zeitung «Vogel Gryff».»

Was für eine Kollektion. Dass gleichzeitig jede Menge digitale Newsportale entstanden sind, dass an grossen Tageszeitung eigentlich nur «Le Matin» im Print und das «Giornale del Popolo» eingegangen sind, dass von den rund 50 ernstzunehmenden Tageszeitungen in den letzten 20 Jahren 96 Prozent überlebt haben, wieso sollten sich die einschlägig verhaltensauffälligen «Recherchierjournalisten» Philipp Albrecht und Dennis Bühler davon ein Vorurteil kaputtmachen lassen?

Wieso schreibt Bühler nicht mal darüber, dass er wohl das einzige Mitglied im Presserat ist, gegen das eine Beschwerde gutgeheissen wurde? Wieso schreibt er nicht darüber, wie er der Glaubwürdigkeit der «Republik» mit seinen Schmierenstücken gegen Jonas Projer einen weiteren Schlag versetzte? Oder was es mit Demokratieretten zu tun hat, wenn Bühler über die Zustände bei Tamedia ein Stück schreibt, das ausschliesslich aus Behauptungen von anonymen Quellen besteht?

Aber das sind sicherlich die falschen Fragen, denn hier geht es Albrecht und Bühler darum, das angebliche Sterben des Journalismus und damit auch gleich der Demokratie in der Schweiz zu beklagen. Zum vierten Mal veröffentlichen sie eine «Aussteigerliste», die umfasse für 2023 ganze «96 Aussteigerinnen».

Wer sich die Liste genauer anschaut, hat wieder was zu lachen. Als Aussteiger ist beispielsweise Christian Dorer aufgeführt. Der ist aber ausgestiegen worden. Auch Jonas Projer verliess die NZZaS nicht ganz freiwillig. Völlig verständlich scheint auch der Ausstieg von Fabian Sagines; statt bei Tamedia weiter zu leiden, wird er Fussballtrainer auf den Cayman Islands. Wieso die Demokratie stirbt, wenn Nicola Steiner von SRF zur Leitung des Kulturhauses Zürich wechselt oder sich andere schlichtweg selbständig machen oder einen Job in der Kommunikation annehmen (was ja ein Reise- oder Autoredaktor vorher schon ausübte)?

Eigentlich wären die 28’415 A nicht der Rede wert – wenn sie nicht so archetypisch auf kleinstem Raum alles beinhalteten, was an der «Republik» schlecht ist. Thesenjournalismus, der sich von der Wirklichkeit nicht belehren lässt. Grossmäuliges Eigenlob, überrissene Behauptung, der dann nachgerannt werden muss.

Der Lokaljournalismus wird dabei als Hochamt der Demokratieausübung in der Schweiz zelebriert. Kühne Ansage: «Die Flucht aus den Medien geht weiter – auch im Lokal­journalismus. Dort ist sie besonders schädlich, weil niemand mehr der Politik auf die Finger schaut.»

Nirgend sonst ist die Verfilzung klassischer Medien mit Lokalgrössen stärker ausgeprägt. Will sich der Lokalanzeiger wirklich mit dem grossen Bauunternehmer, der bedeutenden Garage, politischen Honoratioren anlegen? Mit Anzeigenkunden und andern Meinungsträgern, die für das Überleben des Blatts nötig sind? Wird hier wirklich der Politik auf die Finger geschaut? Wie viele lokale Skandale wurden in den letzten Jahren von klassischen Lokalmedien aufgedeckt?

Ist diese Art von Kontrolle nicht längst ins Digitale abgeschwirrt, in die sozialen Plattformen, auf Blogs, auf Berichte von Einzelmasken, die Staub aufwirbeln?

Es ist doch aberwitzig. Albrecht und Bühler arbeiten selbst für ein neugegründetes, digitales und schweineteures Organ, bei dem nur eines klar ist: stirbt es dann mal, stirbt weder der Journalismus, noch die Demokratie. Beide überstehen auch den Abgang von Journalisten in andere Berufszweige. Der liegt einfach daran, dass die grossen Medienkonzerne in der Schweiz – mit löblicher Ausnahme der NZZ – journalistischen Content schon lange nicht mehr als ihre Haupteinnahmequelle sehen. Sondern zunehmend als störendes Überbleibsel aus anderen Zeiten.

Würden Albrecht und Bühler nicht in einer geschützten Werkstatt arbeiten, in der die dort tätigen Schnarchnasen bei allen Bettelaktionen und Drohungen mit Selbstmord niemals auf die Idee kamen, an ihrem eigenen Einkommen zu sparen, dann wüssten sie, dass dort draussen im Lande, im Lokalen, in der Demokratie ein einfaches marktwirtschaftliches Prinzip herrscht: wenn es Nachfrage gibt, dann gibt’s auch Angebot. Wird das Falsche schlecht angeboten, dann gibt’s keine Nachfrage.

Weder bei Abonnenten, noch bei «Verlegern», noch bei Käufern von Lokalzeitungen im Print.

Vielleicht sollte sich die «Republik» mehr um ihr eigenes, abbröckelndes Publikum kümmern. Laut neustem Cockpit verlassen im April wieder viel mehr «Verleger» das sinkende Schiff als neu an Bord kommen. Sich bei der Zahl von 28’000 zu stabilisieren, davon ist das Organ der guten Denkungsart genau 1650 zahlende Nasen entfernt. Auch vom «strategischen Ziel: «Zu- und Abgänge bei Mitgliedschaften und Abonnements müssen sich dafür über das Jahr die Waage halten.»

Vielleicht könnten sich die Zwei mal darüber Gedanken machen. Aber das würde unternehmerische Grundkenntnisse erfordern.

Todes-Falle Unispital: Anatomie eines Skandals

Paukenschlag von Herzchirurg Paul Vogt im Gerichtssaal, mit 150 Toten und „kriminellen“ Taten: Affäre Maisano muss neu beurteilt werden.

Von Lukas Hässig*

Der Skandal um Francesco Maisano, den Herzchirugie-Chef am Zürcher Unispital (USZ) mit Pfusch-Implantaten und 340-Millionen-Reibach, wird zum Krimi mit Netflix-Potential.

Auslöser ist Maisano-Nachfolger Paul Vogt. Der fuhr heute (Freitag) im Gerichtssaal schweres Geschütz gegen das USZ und seine Exponenten auf.

150 Patienten seien von 2016 bis 2020 unter fragwürdigen Umständen ums Leben gekommen.

n jener Herzchirurgie, wo unerprobte Herz-Produkte an Kranken ausprobiert worden seien und ein „unethisches und kriminelles Verhalten“ geherrscht habe.

Vogts Vorwürfe haben Gewicht. Der langjährige Hirslanden- und USZ-Chefarzt geniesst hohes Renommee, sein Wort zählt.

Er machte klar: Patienten seien in der Herzchirurgie zu Schaden gekommen, alles andere sei „schlicht gelogen“.

Für die Abrechnung mit den USZ-Chefs wählte Vogt einen Saal des Zürcher Bezirksgerichts, wo er alles sagen durfte, weil er selber als Beschuldigter vor den Schranken der Strafjustiz stand.

Vogt nutzte das Recht des Angeklagten – zu seinen Gunsten. Die Richterin liess den Mediziner frei reden. Am Ende sprach sie ihn auf ganzer Linie frei.

Es sei dem Herz-Arzt Unrecht zugefügt worden, eine „politische Intrige“ seiner Gegner könne nicht ausgeschlossen werden.

Der Fall um Maisano und all jene, die den Italiener mit seinen Geschäftsinteressen und Interessenkonflikten bis heute schützen, erhält eine dramatische Wendung.

Allen voran für die oberste Zürcher Gesundheitspolitikerin Natalie Rickli. Die SVP-Vorzeigefrau mit Bundesratsambitionen kennt das ausufernde Dossier in- und auswendig, seit es 2020 auf ihrem Tisch landete.

Gemacht hat sie … nichts. Hätte es dafür noch einen Beweis gebraucht, so lieferte sie ihn heute, an diesem fürs USZ und für Zürich historischen Tag, gleich selbst.

Ihr Sprecher meinte nämlich auf die Frage, was die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich als USZ-Oberaufseherin nach Vogts im Tages-Anzeiger prominent gebrachten Vorwürfen unternehme:

„Wenn Sie den Artikel genau lesen, dann stellen Sie fest, dass es sich um alte Geschichten handelt, die der Tages-Anzeiger immer wieder aufwärmt und die allesamt erledigt sind.“

Schnee von gestern – so Ricklis Mann für die Kommunikation. Der fuhr fort: „Falls Sie den Eindruck haben, dass es etwas Neues gibt, fragen Sie bitte beim USZ nach.“

Das tat schon die NZZ, sie brachte die Position des USZ. Man habe alles untersucht und dabei „keine Gefährdung von Patienten“ gefunden, zitierte sie eine Sprecherin des Spitals.

Allein diese Aussage ist Zündstoff pur.

Für die eigene Untersuchung ab Anfang 2020 hatte die USZ-Leitung die Zürcher Kanzlei Walder Wyss mandatiert.

Maisanos Behauptung, es habe „keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung“ bestanden, sei „zu relativieren“, schrieben die Anwälte im Ergänzungsbericht i.S. Projekt Neptun“.

Weiter steht im Dokument, das mit „STRENG VERTRAULICH“ gekennzeichnet ist und vom 23. September 2020 datiert:

Die „fehlende Erwähnung des nicht (mehr) verankerten Teils des Cardiobands“ habe „eine erhöhte Gefährdung (z.B. mit Blick auf einen etwaigen Folgeeingriff bewirken“ können.

Weiss die USZ-Leitung nicht mehr, was in ihren selbst bestellten Berichten steht?

Oder versucht sie auch jetzt noch, nach dem heutigen Paukenschlag durch Spitzen-Herzarzt Vogt, die Causa Maisano schönzureden?

Sicher ist: Das USZ war in der Zeit von Maisano zur Todes-Falle geworden – mit 150 verstorbenen Patienten, deren Ableben Fragen aufwarf.

Wie konnte das passieren? Wer trägt dafür die Verantwortung? Und was wurde bis heute unternommen, damit das USZ wieder sicher wird?

Ins Haus gelassen und bis zuletzt die schützende Hand über Maisano gehalten hatte Gregor Zünd.

Der CEO des Unispitals war stolz auf seinen aus Italien eingewechselten „Star“. Der brachte im Rucksack neuartige Implantate für die Reparatur am Herzen mit, sogenannte Cardiobänder.

Was kaum einer wusste: Sie stammten aus Maisanos eigener Unternehmung, der Valtech. Die wollten Maisano und seine Partner rasch verkaufen.

Dafür brauchten sie Patienten, denen sie ihr Cardioband einpflanzen konnten. Sie fanden sie, indem sie ihnen die neue Methode als gute Sache ans Herz legten.

In der Folge kam es zu Tragödien, Maisano und Co. hingegen wurden reich.

Ihr „Exit“ mit Verkauf an den US-Multi Edwards spülte als 1. Tranche enorme 340 Millionen Dollar in die eigene Kasse.

Gregor Zünd hatte für den Reibach kräftig die Werbetrommel gerührt.

Eine Weltneuheit, posaunten seine Marketing-Leute nach dem Premiere-Eingriff hinaus. Dass das Promovideo manipuliert war und die das Cardioband haltenden Schrauben bald schon aus dem Gewebe flogen:

Dazu gabs dann keinen Ton.

Im 2020, als ein Whistleblower Zünd über diesen und weitere Vorgänge unter Maisano und seine Gefährten ins Bild setzte und die Walder Wyss-Anwälte sie nicht aus der Welt schaffen konnten, kams zur Trennung.

Von beiden, also Maisano und dem Whistleblower.

Der Herz-Chef wurde aber nicht etwa mit Schimpf und sogar Klagen in die Wüste geschickt, sondern er durfte unter Abgesang von Lobeshymnen von dannen ziehen.

Der Whistleblower jedoch wurde mit dem Recht drangsaliert.

Die Affäre hatte da bereits zu hohe Wellen geschlagen, als dass man sie einfach hätte aussitzen können. Köpfe mussten rollen.

Einer tat es: jener von Spitalrats-Präsident Martin Waser.

Der ehemalige Zürcher Stadtrat, der sich einst von einem später verurteilten Chefbeamten einen Transporter des Abfuhrwesens der Stadt zum Sondertarif aushändigen liess, räumte seinen Sessel.

CEO Zünd blieb – mit dem Segen seiner höchsten Chefin, Natalie Rickli. Um die Wogen zu glätten, brauchte es nun noch das Plazet der Legislative.

Eine Subkommission USZ kam zum Einsatz, geführt von Arianne Moser, einer Freisinnigen, die später mit einer Raiffeisen-Karriere zu reden gab.

Dass der Fall derart explodiert sei, führten Moser und ihre Kommissions-Gspänli auf ein Zerwürfnis zweier Alphas zurück: Klinikchef Maisano gegen Leitender Oberarzt und dann Whistleblower.

Nötig sei im Übrigen mehr Macht für den CEO des USZ. Für Zünd.

Ausgerechnet.

Der hatte zig Affären zu verantworten, von Bauaufträgen für einen vorbestraften Immobilien-Entwickler bis zu USZ-Millionenaufträgen für die deutsche Fresenius Medical.

Beim deutschen Multi sass Zünd im VR.

Flankenschutz bei der Reinwaschung von Maisano erhielt Mosers Subkommission vom Online-Edel-Magazin Republik.

Das Medium mit den vielen Köpfen und den raren, dafür langen Texten vertauschte die Rollen. Maisano der Gute, der Whistleblower der Schlechte.

Die Journalisten bezogen sich auf das Gericht, das der Whistleblower angerufen hatte, weil er seine Entlassung nicht akzeptieren wollte.

„Das Spital trennte sich von zwei Hauptexponenten des Konflikts, mit dem einen einvernehmlich, mit dem anderen im Streit“, so die Republik.

„Es durfte dies tun, so die Auffassung des Verwaltungsgerichts: weil es um das Wohlergehen der Patientinnen gegangen sei. Und weil gerade bei Herzoperationen kein Risiko eingegangen werden dürfe.“

Der Whistleblower, also der Warner vor möglichem Pfusch und Gier durch Maisano, habe das „Wohlergehen“ der Patienten mit seinem Verhalten ebenso gefährdet wie sein Vorgesetzter.

Die Version des Hahnenkampfs als Ursache des tödlichen Klimas in der Zürcher Herzchirurgie hatte sich ein für allemal durchgesetzt.

Heute steht diese Interpretation als das da, was sie war, seit sie von FDP-Moser, Republik, Zünd, Waser und implizit auch von Regierungsrätin Rickli in die Welt gesetzt worden war:

Als komplette Schimäre.

Die Zeche zahlte der Whistleblower mit seinem Ausscheiden aus dem Arztleben. Neu politisiert er für die SVP im Schwyzer Kantonsrat und führt Unternehmen im Medizinalbereich.

Verlierer ist auch das US-Unternehmen Edwards Lifesciences.

Ein Gerichtsurteil hat gezeigt, dass die Umsätze mit dem für Hunderte von Millionen gekauften Cardioband kaum messbar sind.

„In the past three years, Cardioband’s global annual net sales ranged from approximately $2.76 million to $4.93 million, falling significantly below the net sales target in the Merger Agreement of $650 million.“

Diese jährlichen Verkaufserlöse, aufgeführt im Richterspruch vom 12. Dezember 2023, lagen weit weg von dem, was Maisano und Co. den Käufern in Aussicht gestellt hatten:

Bei nicht einmal 1 Prozent des Versprochenen.

Die Edwards-Chefs verweigerten denn auch die 2. Tranche des vereinbarten Preises für die Valtech von 350 Millionen Dollar, was zum Streit mit den Verkäufern führte.

Am Ende gab das Delaware-Gericht Edwards Lifesciences recht.

Spätestens da war klar, dass die ganze Valtech mit ihrem Cardioband nicht viel mehr als Show war – und Opfern, die darob ihr Leben verloren.

Doch Maisano, der wie vom „Beobachter“ später enthüllt nicht einmal einen echten Doktortitel erworben hatte, blieb unbehelligt. Das Mailänder San Raffaele-Spital nahm ihn bei sich auf.

Prüft das Unispital jetzt, nachdem das Delaware-Gericht Maisanos Cardioband endgültig entzaubert hat, Strafanzeige gegen ihren Ex-Vorzeige-Chirurg?

„Wir haben die hinter dem genannten Urteil stehenden Sachverhalte analysiert und sehen von Seiten USZ keinen weiteren Handlungsbedarf“, meinte ein Sprecher des Spitals vor Monatsfrist.

Auch die anderen zentralen Figuren im Drama bleiben unbehelligt.

Maisanos Schirmherr Gregor Zünd dürfte zum eigenen Abschied im 2023 einen goldenen Fallschirm von einer halben Million erhalten haben; dies nach Verlusten ohne Ende.

Spitalrats-Präsident Martin Waser geniesst sein Rentnerleben mit üppiger Beamten-Pension; er dürfte noch knapp wissen, wie man USZ buchstabiert.

Am besten geht es Arianne Moser, Maisanos Weisswascherin.

Kaum sass sie nicht mehr im Kantonsrat, schon wählte sie der USZ-Verwaltungsrat unter Waser-Nachfolger André Zemp in den Verwaltungsrat der ZüriPharm.

Das ist die verselbständigte ehemalige Kantonsapotheke, die neu als Aktiengesellschaft dem Unispital angehängt ist.

„Ich bin seit vergangenem Mai nicht mehr Mitglied des Kantonsrates (bei den letzten Erneuerungswahlen nicht mehr angetreten) und habe entsprechend seit dem Frühjahr keinerlei politische Aufgaben in diesem Bereich“, so Moser.

„Daher ergibt sich kein Governance-Thema.“

Moser, die mit ihrem Mann eine Consultingfirma leitet und von Medikamenten so viel Ahnung hat wie eine Tantra-Masseurin von Neurochirurgie, kriegt von jener Organisation Prestige und Geld, der sie in grösster Not zu Hilfe geeilt war.

Zürich, diese Weltstadt der Eidgenossenschaft, wie es effektiv operiert.

Dieser Artikel erschien zuerst auf «Inside Paradeplatz»; mit freundlicher Genehmigung des Autors.

«Republik» abschalten, Part III

Es wäre so einfach: Stecker beim Server raus, und Ruhe ist.

All die vorherigen Plops und Flops konnten noch gesteigert werden.

Nebenbei: zur lachhaft einseitigen Berichterstattung über eigentlich alles (Klima, Trump, Ukraine, Israel) wollen wir kein Wort verlieren, das kann man ja unter freier Meinungsäusserung laufen lassen, auch wenn es meist als «Reportage» oder «Artikel» oder gar «Analyse» daherkommt.

Besonders geschmacklos war ein Schmierenstück der schreibenden Schmachtlocke. Der Skandal schien wie für die «Republik» gemacht: der reiche Waffenhändler Emil Bührle, dessen Sammlung im Kunsthaus Daniel Binswanger noch zuvor als kulturelle Bereicherung für Zürich gelobt hatte.

Aber Bührle habe die Notlage in die Schweiz geflüchteter Juden ausgenützt und denen für lau wertvolle Kunstwerke abgeluchst, wenn die in finanzielle Schwierigkeiten geraten waren. Das behauptete im Fall des ehemaligen deutschen Kaufhauskönigs Max Emden dessen verarmter Enkel Juan Carlos Emden. Dessen Vater hatte hatte es von den beiden Brissago-Inseln, die sein Grossvater noch besass, bis nach Chile vertrieben.

Und Juan Carlos war nun auf Rachetour durch Europa um zu beklagen, dass seinem Vater angeblich auch von Bührle ein wertvolles Kunstwerk spottbillig abgenommen worden war. Recherchiergenie Binswanger ging ihm voll auf dem Leim und veröffentlichte in üblicher «Republik»-Länge (17’335A) ein rührseliges Anklagestück. Grauslich, widerlich. Bloss: falsch.

Das bezeugte der jüdische Kunsthändler Walter Feilchenfeldt, dessen Vater Emden beim Verkauf an Bührle beraten hatte. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg habe der alte Emden niemals ein schlechtes Wort über Bührle verloren. Feilechenfeldt wörtlich: «kein einziges Mal ist ein schlechtes Wort gefallen, zum Beispiel, dass man den Verkauf bereue oder dass er sich über den Tisch gezogen gefühlt habe.»

Der Kunsthändler hat auch klare Worte zu den unablässigen Versuchen der Emden-Erben, seit 2012 immer wieder Geld zu fordern: «ein falsches Spiel, «dominiert von den Anwälten»».

Die Wirklichkeit wäre also viel komplexer, interessanter und widersprüchlicher als im Banal-Weltbild von Binswanger. ZACKBUM schrieb damals:

Platz genug hätte es dafür gegeben, die gesamte Berichterstattung der schreibenden Schmachtlocke könnte ein Buch füllen. Allerdings hat es darin dermassen viele Leerstellen, viele Unsauberkeiten, so viel Weggelassenes, weil es nicht in die Kampfthese passt, dass diese Bührle-Polemik als Prachtexemplar und abschreckendes Beispiel in jeder Journalistenschule verwendet werden könnte.

Dabei ist da Schicksal von Max Emden ein faszinierendes Stück deutscher Zeitgeschichte, das ZACKBUM mit Respekt aufgearbeitet hat. So viel Eigenlob muss sein: hier leistet die One-man-Show das, wozu 50 «Republik»-Nasen nicht in der Lage sind.

Neben solchen gravierenden Fehlleistungen (wer noch mehr sehen möchte, einfach hier «Republik» im Suchfeld eingeben), zeichnet sich das Organ nicht nur durch ständige finanzielle Nöte aus, weil Geld eigentlich nur zum Ausgeben bestimmt ist, für die Einnahmen sind Bettelaktionen oder reiche Erben zuständig.

Sondern vor allem auch durch eine ruppige Personalpolitik. Es kommt nicht häufig vor, dass sich nach kurzer Zeit der Mitbegründer, Ideengeber und Chefredaktor grummelnd zurückzieht und vom fernen Berlin hineinmotzt.

2021 wurde Christof Moser vom Posten des Chefredaktors hinausgetragen. Als «Stabsstelle Chefredaktion» schimpfte er über üble Intriganten, Vettern- und Misswirtschaft auf der «Republik»: «Es geht sehr schnell und man sieht sich plötzlich mit einer Anhäufung von Inkompetenz, Mobbing und Fehlentscheidungen konfrontiert, die einen sabotieren. Und sie hindern dich daran, erfolgreich weiterzuarbeiten.»

Seine damalige Prognose: «Ist das (schlechtes Management, Red.) passiert, setzt sich die Abwärtsspirale fort und das Unternehmen bricht langsam aber sicher zusammen. Warum? Denn schlechtes Management lässt sich nur durch noch mehr schlechtes Management rechtfertigen.» Ein Hellseher. Das dachte sicher auch sein Nachfolger, der ebenso unsanft abging.

Moser hatte den Diadochenkampf mit dem zweiten Grosskopf der «Republik» verloren. Aber seit vielen Monaten äussert sich Constantin Seibt zunehmend dunkel (und länglich) über den Faschismus in den USA, wo er hinter jeder braunen Hausmauer dessen hässliche Fratze zu erkennen glaubt. Sollen wir noch kurz den Kurzzeit VR-Präsidenten de Weck erwähnen oder den Versuch, bei der Bäckerei Bertschi einen Skandal aufzubacken?

Als letzte mit üblem Geruch platzende Beule vermeldete die «Republik» schmallippig, dass man sich per sofort vom Starreporter des Hauses getrennt habe, der noch zuvor ganze Netzwerke von rechten Journalisten in der Schweiz enttarnt haben wollte. Allerdings hatte seine «Reportage» einen «Republik»-typischen Mangel: von den vielen namentlich angepinkelten angeblichen rechten Netzwerkern gab er einem einzigen die Gelegenheit zur Stellungnahme.

Das wäre in jedem anständigen Organ nicht publiziert worden, aber eben. Das war allerdings nicht der Entlassungsgrund. Mitarbeiterinnen hatten sich beschwert, dass es seinerseits teilweise Jahre zurückliegende verbale Übergriffe gegeben habe; eine behauptete auch einen sexuellen Übergriff. Wie üblich erfolgten die Anschuldigungen anonym, niemand hatte jemals Anzeige erstattet, in einem anständigen Organ wäre deswegen keine fristlose Kündigung ausgesprochen worden.

Versprochen wurde dem Beschuldigten hingegen, dass er die Möglichkeit zur Stellungnahme erhalte. Die wurde ihm dann verwehrt.

Das wirft ein Schlaglicht darauf, wie es intern in diesem Intrigantenstadl zugeht.

Bevor der Artikel «Republik»-Länge erreicht:

– inhaltlich von Anfang an an den eigenen Ansprüchen gescheitert

– niemals aus der ideologischen Gesinnungsblase herausgefunden

– einen Skandal-Flop nach dem anderen gelandet

– nicht nur im Maisano- oder Bührle-Skandal schludrig und einseitig recherhciert

– selbst der eigene Gründungschefredaktor kritisiert sein geistiges Kind aufs schärfste

– die Entlassung eines Starreporters belegt schwere menschliche Defizite im Umgang mit Mitarbeitern

– die ständige Bettelei um Geld, Angebote wie der billige Jakob und ein ungebrochen arrogantes Selbstbewusstsein sind weitere Sargnägel

– es gibt keinen einzigen Grund, die «Republik» lesen zu wollen oder zu müssen, sie ist völlig irrelevant

Also gibt es doch nur eins: nachdem schon viele Millionen verröstet wurden, sollte man diesem Trauerspiel ein Ende setzen. Das wäre bitter für 50 Schnarchnasen, aber eine Erleichterung für Leser und Geldgeber.

 

«Republik» zusperren, Part I

Der Skandal um die Maisano-Reportage ist der letzte Zwick an der Geissel.

Als der Herzchirurg Paul Vogt vor ZACKBUM-Redaktor René Zeyer sass und in ruhigem Ton Ungeheuerliches über das Unispital Zürich erzählte – aber um Vertraulichkeit bat –, blieb selbst dem abgebrühten Journalisten die Spucke weg.

Vogt war gerade notfallmässig als Chef an die Herzchirurgie berufen worden und fand dort skandalöse Zustände vor. Rund 150 Patienten waren unter fragwürdigen Umständen ums Leben gekommen, sein Vorgänger Francesco Maisano – der aber nicht einmal einen richtigen Doktortitel besitzt – habe an Patienten eine eigene Erfindung, ein Cardioband ausprobiert. Das funktionierte nicht, aber er brauchte Erfolgsmeldungen, um den Hersteller, an dem er beteiligt war, profitabel an ein US-Unternehmen zu verkaufen.

Das gelang und sollte 340 Millionen Franken in die Taschen spülen. Intern beklagte Vogt «kriminelle Taten» und drohte damit, an die Öffentlichkeit zu gehen. Maisano wurde entsorgt – offiziell mit Dank verabschiedet –, und der wohl grösste Skandal des an Skandalen nicht armen Unispitals nahm seinen Lauf.

Denn Maisano hatte Seilschaften und Unterstützer höheren Orts, die mit ihm einig waren, dass man diesen Skandal unbedingt unter dem Deckel halten sollte. Es begann ein Intrigen- und Drecksspiel; der Whistleblower, der die unglaublichen Zustände der Spielleitung gemeldet hatte, wurde gefeuert, gegen ihn und Vogt wurden falsche Anschuldigungen erhoben und in die Medien gestreut.

Auch die «Weltwoche» spielte dabei eine klägliche Rolle, aber am schlimmsten war die «Republik». Das Organ der arroganten, bösartigen Gutmenschen liess sich wie journalistische Kindergärtner einseifen und veröffentlichte unter voller Namensnennung einen Schmierenartikel gegen den Whistleblower, der für immer in den Schrein widerlicher journalistischer Fehlleistungen gehört.

«Zürcher Herzkrise»: Der Whistleblower war ein «massgeblicher Akteur des Konflikts»», so dröhnte das Organ der Besserwisser unter voller Namensnennung:

Das war aber nur ein «Update», zuvor hatte das Schmierenblatt eine ganze Trilogie auf die «Zürcher Herzkrise» gegossen; insgesamt über 134’000 A Halbgares und Halbwahres und Angefüttertes. Dafür wurde die «Republik» dann unter anderem vom Presserat gerügt und musste knirschend eine Gegendarstellung des «Tages-Anzeigers» abdrucken – eine der Keimzellen einer späteren Racheserie gegen Tamedia.

«Die Medien spielen dabei eine unrühmliche Rolle», behaupten die drei «Rechercheure» Philipp Albrecht, Dennis Bühler und Brigitte Hürlimann, meinen damit aber natürlich nicht sich selbst. Statt zu recherchieren, liessen sie sich von «besorgten USZ-Angestellten» aufs Glatteis führen und übernahmen deren anonyme Anschuldigungen gegen den Whistleblower. Dass der am Schluss von allen Vorwürfen freigesprochen wurde, was soll’s, damit lässt sich doch die «Republik» keine schöne Skandalstory kaputtmachen. Schliesslich zitieren sie eine ganze Latte von Vorwürfen genüsslich, um dem Whistleblower dann Gelegenheit zu geben, sie «als haltlos, absolut falsch, fakten­widrig und durch nichts belegt» zu bezeichnen. Das ist doch objektiver Journalismus.

In diesem Schwarzweissjournalismus muss es einen Guten geben, das ist der «Klinikdirektor Maisano»; ihm gegenüber habe sich das Unispital als «illoyale Arbeit­geberin» erwiesen. Das Gegenteil ist knapp richtig; die Spitalleitung tat alles, um möglichst den Deckel auf dem Skandal zu halten.

Der wirkliche Held in dieser Geschichte war und ist ein anderer. Man sollte zu Vogt vielleicht noch wissen, dass er als Gründer der Eurasia Heart Foundation seit vielen Jahren ehrenamtlich in Osteuropa, Asien und Afrika Herzoperationen durchführt. Dass er zu den kompetentesten und unerschrockenen Kritikern der  Pandemie-Bekämpfung in Europa gehört. Durch politisch-ideologisch begründetes Ignorieren medizinischer Fakten sei Europa zum weltweiten Pandemie-Zentrum geworden, kritisierte er schon 2020.

Nun hat der renommierte Herzchirurg Vogt den Prozess gegen sich selbst (Auswirkung einer weiteren haltlosen Anschuldigung in diesem Intrigensumpf zum Schutz Maisanos und seiner Vorgesetzten) benützt, um öffentlich schonungslos mit den damaligen Zuständen abzurechnen. Der Prozess endete letzten Freitag, wie der gegen den Whistleblower, mit Freispruch auf ganzer Linie. Mehr noch; die Richterin sagte in aller Klarheit, dass Vogt Unrecht zugefügt worden sei, « eine «politische Intrige» seiner Gegner könne nicht ausgeschlossen werden.

Das ist vornehmes Juristendeutsch für: die Staatsanwaltschaft musste zwar von Amts wegen eine Untersuchung aufnehmen, aber das Ganze stinkt zum Himmel und sollte einzig den tadellosen Ruf von Vogt beschmutzen.

Auf den mit Nachbeben über 150’000 A in der «Republik» steht kein Wort über die eigentlichen Hintergründe dieses Skandals, auch bis heute kein Wort zu diesem Urteil oder der Rede Vogts. Irrer berichtete nur Konservendosen-«Blick». Der vermeldete zwar den Freispruch für einen «Ex-Herzchirurgen», auf den eigentlichen Skandal und die Rede Vogts ging das Dünnblatt aber mit keinem Wort ein. Vielleicht ein neues Tätigkeitsgebiet für «Republik»-Journis.

Der Skandal reicht hinauf bis zur Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli. Involviert sind der mit goldenem Fallschirm abgesprungene  CEO des Unispitals Gregor Zünd, dazu der damalige Spitalratspräsident Martin Waser*, plus Marianne Moser. Der typisch Zürcher Filz halt. Zünd lag schon im September 2020 ein streng vertraulicher Untersuchungsbericht der Kanzlei Walder Wyss vor (das die Recherchiergenies der «Republik» nicht auftreiben konnten oder wollten).

Dort steht eine nur leicht verklausulierte Bombe: «… unvollständige Dokumentation des Operationsergebnisses» könne «... eine erhöhte Gefährdung (z.B. mit Blick auf einen etwaigen Folgeeingriff) bewirken».

Denn das wahre Problem, dass den Flaschen der «Republik» völlig entgangen war, bestand darin: dieses Cardioband funktionierte nicht richtig, es löst sich gelegentlich in seine Bestandteile auf, es gefährdete sogar Patienten. Aber das hätte die Verkaufsverhandlungen gefährdet, also mussten stattdessen Triumphmeldungen her.

So gelang es, die Herstellerfirma mit Maisanos Beteiligung für sagenhafte 350 Millionen Dollar an den US-Multi Edwards zu verkaufen. Die Verkäufer fantasierten von Jahresumsätzen von über 650 Millionen Dollar. Aber in Wirklichkeit, wie Gerichtsakten erweisen, lag der Umsatz bei höchstens knapp 5 Millionen, worauf sich Edwards weigerte, die zweite Zahlungstranche auszulösen. Das Gericht gab dem Multi recht, das Herzband ist ein Flop.

Vogt beklagt unwidersprochen, dass es vor seinem notfallmässigen Eingreifen am Unispital zu «kriminellen Handlungen» kam und 150 Patienten unter dubiosen Umständen verstarben. So schreibt «Inside Paradeplatz»: «Er machte klar: Patienten seien in der Herzchirurgie zu Schaden gekommen, alles andere sei „schlicht gelogen“.» Dass die Übersterblichkeit signifikant höher als in vergleichbaren Spitälern lag, ist unbestritten.

Aber ansonsten wollen alle Beteiligten am liebsten nur eins: Schwamm drüber, Ruhe, vorbei. Was sagt das Unispital zu «Inside Paradeplatz», der damals, gefolgt vom Tagi, den Skandal publik machte? «Wir haben die hinter dem genannten Urteil stehenden Sachverhalte analysiert und sehen von Seiten USZ keinen weiteren Handlungsbedarf.»

Was sagt der Sprecher von Rickli zum «Tages-Anzeiger»? «Wenn Sie den Artikel genau lesen, dann stellen Sie fest, dass es sich um alte Geschichten handelt, die der Tages-Anzeiger immer wieder aufwärmt und die allesamt erledigt sind.»

Aufgewärmte, alte Geschichten, dass an einem Zürcher Spital 150 Patienten unter dubiosen Umständen starben, dass an einigen von ihnen ein nicht erprobtes und fehlerhaft funktionierendes Cardioband ausprobiert wurde, dessen Schrauben rausflogen und das unzählige Notnachoperationen nötig machte?

Dass sich alle Verantwortlichen klammheimlich davonschleichen wollen und nicht mit dem Mut des Herzchirurgen Vogt rechnen, wohlan. Aber dass die «Republik» nicht einmal hier die Grösse hat, auf ihre damalige Fehlleistung hinzuweisen, das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht.

Wäre es der einzige «Republik»-Skandal, wäre er einfach peinlich. Aber er ist (nicht der letzte) Höhepunkt in einer ganzen Reihe von Skandalen, von angeblichen Primeurs, Aufdeckungsstorys, Anklagen, Behauptungsartikeln, die etwas von Anfang an gemein hatten: die kamen grosstönend und grossspurig daher, behaupteten Ungeheuerliches – sprangen als Löwen des kompetenten Recherchierjournalismus hoch – und landeten als räudige Bettvorleger.

ZACKBUM veröffentlicht im Folgeartikel einen unvollständigen Auszug aus dieser Liste der Schande.

Zusammen mit dem Maisano-Skandal der «Republik» reicht es nun zur Forderung: sperrt das Blatt endlich zu; finanziell pleite (also korrekter überschuldet und nur durch Forderungsverzicht vor dem Gang zum Konkursrichter bewahrt) ist es sowieso schon. Nun ist es auch noch moralisch-ethisch bankrott. Worauf also warten?

*Nach Leserhinweis korrigiert.

 

 

Ohne «Blick» wären wir verloren

Seien wir ehrlich: die Schweiz überlebt nur dank diesen Ratschlägen.

Seine grosse Stärke ist bekanntlich seine Servicequalität. Sind seine Ratgeber. Die verlocken Dutzende, wenn nicht Hunderte, ein «Blick+»-Abo zu lösen. Denn diese wertvollen, geradezu überlebenswichtigen Tipps sind nur dort erhältlich.

Und was täten wir im Leben ohne diesen Ratschlag:

Konserven seien fast unkaputtbar, weiss der «Blick+». «In zwei Fällen rät der Experte aber dringend vom Kauf von Konservendosen ab», warnt das Überlebensorgan. In welchen zwei Fällen? Tja, das und vieles mehr verrät nur «Blick+»:

Nun ist das Schnupperabo als Verzweiflungstat gratis, also wagt es ZACKBUM (auch in Sorge um die Gesundheit seiner Leser), diese zwei Fälle darzulegen: «Ist die Dose bereits im Regal im Supermarkt sichtlich gebläht und der Deckel nach aussen gewölbt, kann es sein, dass sich darin hochgiftige Substanzen gebildet haben.»

Also, liebe Leute, hört endlich auf, aufgeblähte Dosen zu kaufen! Und denkt dran: habt Ihr das schon getan, und zu Hause ist sie dann beim Öffnen explodiert, dann war es keine gute Idee, das Zeugs von der Decke zu kratzen und dennoch zu essen. Merkt Euch das.

Der Experte kennt noch ein weiteres, heimtückisches Problem: «Während intakte Dosen hohe Temperaturen problemlos über Monate oder Jahre aushalten, ist das bei beschädigten Dosen nicht der Fall.» Also kontrolliert gefälligst die Dosen «gut auf allfällige – selbst kleine – Lecks». Am besten mit der Lupe, und unbedingt die Etikette abreissen, denn gerade darunter können sich solche Beschädigungen verbergen. Ignoriert bitte die Reklamation des Verkaufspersonals, Gesundheit geht vor.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht, eigentlich zwei: ««Hat die Dose aber keine Lecks und ist nur leicht eingedellt, kann sie in aller Regel bedenkenlos gekauft werden», sagt der Experte.» Also, gebläht ja nicht, auch nicht mit Lecks, aber gebeult geht.

Dann sei der Inhalt «sehr lange haltbar – meist weit über das gesetzlich vorgegebene Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus». Aha, was da wohl «weit» bedeutet? Wenn das Ablaufdatum 2014 war, ist die Büchse, sofern sie nicht ausgebeult ist oder leckt, 2024 immer noch lecker? Da hilft nur der Selbsttest; bitte Notfallnummern bereithalten.

Das ist Überlebenshilfe für zu Hause. Aber der Mensch arbeitet ja auch, und dort will er sich ebenfalls ernähren. Dabei stellen aber Konservendosen nicht das entscheidende Problem dar:

Nicht gewusst? Doch, es gibt so viele Fettnäpfchen, in die man gerade in der Personalabfütterungsanstalt treten kann. Allerdings bei Tamedia nur, wenn man zum Fussvolk gehört. Die Chefetage tafelt wie es sich gehört mit Bedienung auf einer Empore, wo das Servierte den neidischen Blicken des Plebs entzogen ist.

Immerhin setzt «Blick+» voraus, dass seine Leser mit Messer, Gabel und sogar Löffel umzugehen wissen, auch Rülps- oder Furzgeräusche unterdrücken und sich nicht wie Loriot eine Spaghetti an die Nase kleben. Aber es bleiben noch viele Fragen:

Ja, das möchten die ZACKBUM-Leser dringlich wissen. Das machen wir aber nur ZACKBUM+-Abonnenten zugänglich, denn es wäre ja eine Schande, solch wertvolle Kenntnisse einfach gratis wegzuschmeissen. Allerdings kostet der ZACKBUM+-Testmonat 280 Franken. Das sei so viel wie ein «Republik»-Jahresabo, meckert da einer? Na und, auf ZACKBUM wird jeden Monat mehr Gehalt serviert als bei den Demokratierettern in einem Jahr. Und viel weniger gewinselt und um Geld gebettelt. Und Neid auf erfolgreichere Kollegen ist uns auch fremd.

ZACKBUM will aber aus dem öffentlich zugänglichen Ratgeber «Mit Small Talk gross auftrumpfen» ein paar Perlen regnen lassen. «Politik, Religion, Finanzen, Beziehungen», das seien No-Go für Small Talk, auch in der Kantine. Auch hier gibt eine Expertin wertvolle Ratschläge, die nicht nur das Überleben garantieren, sondern auch das Leben besser machen.

Denn, Ihr Dummerchen, Ihr wusstet sicher nicht, dass es wichtig ist, auf «nonverbale Signale des Gegenüber zu achten». Doch, das ist ganz wichtig: «Schaut der Gesprächspartner auf die Uhr, verschränkt die Arme oder wird unruhiger und blickt vermehrt um sich, kann das ein Signal sein, dass er das Gespräch beenden will.» Wenn immer möglich, sollte man das respektieren.»

Also, dann nicht einfach vom letzten Ausflug mit dem Kegelclub ins Puff nach Konstanz weiterschwärmen, gell? Allerdings nur, «wenn immer möglich», also wenn Ihr schon in Fahrt seid, dann könnt Ihr diese Signale auch ignorieren.

Aber gut, «wie du mit Kaffee-Knausern umgehst», das erfahren Sie nur auf «Blick+». Kurz nachdem man Ihnen erklärt hat, was das eigentlich ist.

ZACKBUM ist für einmal des Lobes voll: hier wird die Welt immer wieder ein kleines Stück besser gemacht. Keine Vergiftung- oder Explosionsgefahr bei Konservenbüchsen mehr, endlich angstfrei in der Kantine das organisierte Erbrechen geniessen. Alles dank plussen mit «Blick+».

«Republik» grün vor Neid

Kein Journalist verträgt den Erfolg des anderen. Aber gleich so ranzig werden?

Es ist lange her, dass die «Republik» durch irgend einen «Primeur» auffiel. Es war immer so, dass diese Enthüllungen – wie beispielsweise über angeblich schreckliche Zustände bei «Globe Garden» – wie ein Soufflee in sich zusammenfielen, wenn sie einem Faktencheck ausgesetzt wurden.

Dieses Problem begleitet die «Republik» seit ihren Anfängen, als zwei Jungjournalistinnen durch die USA reisten und dort reihenweise Leute in die Pfanne hauten und sich andere Unsauberkeiten zuschulden kommen liessen.

Inzwischen macht die «Republik» mehr mit einem schlecht begründeten Rausschmiss ihres Starreporters, mit kreativer Buchhaltung und damit Schlagzeilen, dass sie ständig am Rande der Pleite entlangtorkelt.

Da passt ins Bild, dass sie dem Kollegen Cedric Schild seinen Erfolg nicht gönnen mag. Der Ausnahmekönner hat sich mit «Izzy» aus dem Nichts eine Fangemeinde aufgebaut, als Comedian etabliert. Aber den grössten Scoop landete er damit, dass er in einer sorgfältig geplanten Langzeitreportage Enkeltrick-Betrüger reihenweise überführte – und das Ganze auch noch auf Video festhielt.

Ein Burner, das katapultierte den Supercedi in die Oberliga. Kein Wunder, dass Ringier sich kaum einkriegt vor Stolz, dass der «Blick» ihn auf Händen trägt, weil er mit seinem Video versucht, sein flaues Bezahlmodell «Blick+» an die Leute zu bringen.

Natürlich wurde ein wenig an den Methoden der Filmemacher rumgemäkelt, päpstliche Päpste rümpften da und dort die Nase, aber wohlweislich hielt man sich allgemein mit Kritik zurück – zu schnell hätte das übel nach Neid gerochen, nach Meckern von Möchtegerns, die eigentlich auch mal gerne, aber halt nicht dazu in der Lage sind.

Solche Hemmungen kennt aber die «Republik» nicht. Timo Kollbrunner haut hier den Supercedi mit Anlauf in die Pfanne. Selbst ist er weder durch seine Tätigkeit für «Public Eye», noch in seiner Karriere bei der «Republik» durch besondere Leistungen aufgefallen.

Ihm ist aber mit Adleraugenblick aufgefallen, dass es im Erfolgs-Video «Die Enkeltrick-Betrüger» einen fürchterlichen Skandal zu enthüllen gibt. Die Geschichte des Films muss umgeschrieben werden. Nicht nur die entlarvten Betrüger tun hier Schreckliches, auch der Entlarver verbricht Fürchterliches. Das fängt schon bei der Szene an, wie eine Betrügerin entlarvt wird.

Kollbrunner entlarvt nun aber den Supercedi: ««Soll ich etwas trinken?», fragt Schild mit altherren­verstellter Stimme ins Telefon. Dann geht er zum Büro­kühlschrank und holt eine Flasche Hard Selzer heraus: ein alkohol­haltiges, mit Fruchtsaft versetztes Mineral­wasser. Er nimmt einen Schluck aus der Flasche und stellt sie dann vor sich aufs Pult, genau so, dass sie fortan perfekt ausgerichtet im Vorder­grund steht, wenn er aus der Totalen gefilmt wird.»

Product Placement, Schleichwerbung! Dagegen kann jeder James Bond einpacken. Denn Schild treibt es einfach zu bunt: «Bereits in der allerersten Minute des Films sieht man Schild mit einem Schlüssel­band um den Hals, auf dem der Schriftzug der Getränke­marke prangt, die er später verkosten wird. Und dann sieht man dieses Logo wieder und wieder: auf der Tischlampe im Büro, auf dem Laptop, auf der weissen Mütze, die Schild auch auf dem offiziellen Pressebild zum Film trägt, in neon­farbener Leuchtschrift an der Wand hinter Schilds Arbeitsplatz – überall prangt der Schriftzug der Firma.»

Kollbrunner spannte seinen investigativen Muskel an und schaute nach, wem denn die Firma gehört, «die einem da mit nicht eben subtiler Penetranz aufs Auge gedrückt wird». Und siehe da, ein Blick ins Handelsregister zeigt: sie vertreibt alkoholische Getränke. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre: «Die Firma gehört vier Männern. Einer von ihnen ist: Cedric Schild. Ein anderer ist Florian Scholl, «Head of Marketing» bei «Izzy» und ebenfalls Protagonist im Film.»

Da hat Kollmann ganz genau hingeschaut:

«Es gibt im Film Einstellungen, auf denen das Logo gleichzeitig an elf Stellen zu sehen ist: auf dem Laptop, auf dem Schlüssel­band, an der Lampe, auf einem Flyer und in Leucht­schrift an der Wand.»

Wahnsinn, damit ist Schild als Flaschentrickbetrüger entlarvt. Als besonders übler zudem: «Beim Shop der Firma von Ringier-Star Cedric Schild dagegen bekommt man während des ganzen Bestell­vorgangs nie die Möglichkeit, sein Geburts­datum anzugeben.»

Daraus schliesst Kollmann, der auch diesen Bestellvorgang nachrecherchiert hat, messerscharf: hier können auch Minderjährige Alk bestellen! Ist zwar nur 4,5-prozentiger, aber auch so hat schon manche Alkoholikerkarriere angefangen. Warnend zitiert der «Republik»-Schlaumeier noch den Presserat, die Stiftung «Sucht Schweiz» und den «Beobachter», um auf die Schwere dieses Vorgangs hinzuweisen. Dann muss er sich aber seine schöne aufgepumpte Story selbst kaputt machen: «Schilds Getränkefirma schreibt: «Wir prüfen jede Kunden­beziehung manuell vor Versand der Ware. Bei Zweifeln an der Volljährigkeit einer Person wird ein Alters­nachweis angefordert.»»

Blöd gelaufen, eigentlich. Am Schluss setzt Kollmann der Lächerlichkeit noch die Krone auf: «Hinweis: Ursprünglich hatten wir geschrieben, in manchen Einstellungen des Films tauche das Logo insgesamt achtmal auf. Mittlerweile haben wir das Logo an gleich drei weiteren Stellen entdeckt – und auch diese abgedeckt.»

Kann man grün vor Neid noch tiefer sinken? Schwierig, aber einer kann’s natürlich: auch diese Story schreibt Andreas Tobler für Tamedia einfach ab. Denn auch er möchte sicherlich einmal durch etwas anderes auffallen als durch Peinlichkeiten, auch er neidet Schild seinen Erfolg bis zur Hemmungslosigkeit.

Tobler hat sich schon längst, die «Republik» spätestens damit vom ernstzunehmenden Journalismus verabschiedet.

Der Treppenwitz dabei ist natürlich: damit macht sie (und Tobler sekundiert fleissig) Schilds Gesöff noch viel bekannter. «Izzy» hat 700’000 Follower; die «Republik» hat abbröckelnde 26’547 Abonnenten. Eigentlich müsste Schild von den Demokratierettern Geld für die Gratiswerbung verlangen, die sie auf seine Kosten bekommt. Andererseits: wer will schon dafür bezahlen, sich in aller Öffentlichkeit zu blamieren.

 

Rechnen mit der «Republik»

ZACKBUM ist besorgt. Zählen dort Zahlen nichts mehr?

Schon wieder ein Newsletter von den Demokratierettern. Alleine das grenzt schon langsam an Belästigung, an Übergriffigkeit, da fühlt sich der Empfänger unwohl. Aber darauf nehmen die Republikaner keine Rücksicht.

Der Inhalt des neusten Werks der «Republik» ist besorgniserregend. Echt. Da steht nämlich:

«Wir möchten uns gemeinsam mit Ihnen darüber freuen, dass wir seit dem 1. März mit Ihnen zusammen über unseren flexiblen Einstiegs­preis schon mehr als 1200 neue Verleger und Verlegerinnen in der Chefetage begrüssen durften. Willkommen an Bord!»

Hoch die Flaschen, lasst die Champagnerkorken knallen, holt die Joints raus, zieht Strässchen auf den Tischen.

Oder nicht.

Denn wie um der Demokratie willen kommen die auf diese Zahl? In ihrer eigenen Statistik können sie sie nicht gefunden haben:

Da steht nämlich weiss auf schwarz: «1760 Zugänge und 1236 Abgänge im laufenden Monat». Nehmen wir mal an, dass von den 1760 «Zugängen» rund 500 Wiederholungstäter waren, also Verpeilte, die ihr Jahresabo erneuerten. Dann mag das mit den 1200 «Neuzugängen» allenfalls stimmen. Aber auf der anderen, unteren, violetten (frauenfeindlich gefärbten) Seite gab es doch mehr Abgänge als Neuzugänge.

Nehmen wir an, «mehr als 1200» seien genau 1236. Dann hält sich die Anzahl der neuen Passagiere auf der Titanic genau die Waage mit der Anzahl der Flüchtenden.

Worüber sollte man sich da genau freuen? Vor allem, wenn man den Fokus vielleicht von einem Monat auf ein Jahr erweitert. Da war es nämlich haargenau im April 2023 das letzte Mal der Fall, dass mehr Abonnenten an Bord kamen als das leckende Schiff durch den Ausgang verliessen. In ausnahmslos allen Monaten seither war der Abfluss grösser als der Zufluss. Ausgerechnet in den beiden Monaten vor dieser merkwürdigen Jubelmeldung sogar in dramatischer Höhe.

So standen im Februar knapp 500 Neuabonnenten fast 2000 Abgänge gegenüber. Nicht mal diesen Verlust des Vormonats könnten die bejubelten «mehr als 1200 neue Verleger und Verlegerinnen» wettmachen.

Aber das zeugt ja nur davon, dass in der «Republik» niemand mit Zahlen umgehen kann. Dementsprechend desaströs sind sie auch im Budget.

Wirklich bedenklich ist hingegen: in welcher Welt leben die eigentlich? Planet Rothaus, völlig losgelöst von der Erde? Verlust ist Gewinn, Ausgaben sind Einnahmen, Zugänge werden bejubelt, Abgänge ignoriert?

Was ist denn das für ein Geschäftsprinzip: neue Einnahmen registrieren und begackern wir. Neue Mindereinnahmen ignorieren wir nicht einmal.

Oder einfach formuliert: haben die noch alle Tassen im Schrank? Wahrscheinlich würden sie antworten: keine Ahnung, wie zählt man die?

ZACKBUM befürchtet das Schlimmste. Nämlich die Nachrichtenmeldung: sollten Sie einem «Republik»-Mitarbeiter auf der Strasse begegnen, wird um vorsichtiges Anhalten gebeten. Bitte verständigen Sie umgehend Pflegekräfte und Einsatzpersonal und widersprechen Sie ihm auf keinen Fall.

 

Aufdringliche «Republik»

Ist das noch Fürsorge oder bereits fürsorgliche Belagerung?

Steht das R in «Republik» neuerdings für repetitiv? Am Donnerstag wandte sich das Organ der Demokratieretter in altem Duktus an «Sehr geehrte Frau Verlegerin, Sehr geehrter Herr Verleger and everybody beyond!»

Botschaft: die Welt ist schlecht und wird immer schlechter, trotz allen Bemühungen der «Republik». Putin, «in den USA steht derweil ein Autokrat mit Umsturz­fantasien in den Start­löchern für eine zweite Amtszeit», der Nahe Osten, «und die Klima­krise gibt es auch noch».

Furchtbar. Aber es gibt Hoffnung, nämlich die «Republik». Noch nie war die Rettung der Welt günstiger: «Sie sind noch nicht Verleger? Aktuell und bis zum 31. März gibt es die «Republik» zu einem speziellen Einstiegs­preis ab CHF 120 für ein Jahres­abonnement.»

Aber es gibt noch mehr Good News beyond. An einer Umfrage hätten sich schlappe 5000 oder «18 Prozent der Verlegerschaft» beteiligt. Wären das Wahlen gewesen, hätte die «Republik» Zeter und Mordio geschrien. So aber: «Die grosse Anzahl hat uns sehr gefreut».

Und die Ergebnisse? Nun ja, da gibt es ein paar radikale, kleine Minderheitsvoten: «11,7 Prozent der Teilnehmerinnen sind der Meinung, die «Republik» würde besser, wenn sie vermehrt kürzere Texte veröffentlichen würde.» ZACKBUM bezweifelt das, aber wer sind wir schon.

Nun kommen wir in den Mü-Bereich: «Die grösste Minderheit (3,3 Prozent) wünscht sich eine grössere Vielfalt an Meinungen und Perspektiven.» Dabei würde sich aber die grosse Mehrheit der «Republik»-Leser garantiert unwohl fühlen, wenn sie sich nicht in der eigenen Gesinnungsblase unter Luftabschluss suhlen könnte. Allerdings ist die «grösste Minderheit» dann doch nur die zweigrösste: «3,5 Prozent von Ihnen finden, wir sollten an der Auffindbarkeit von Themen und Beiträgen arbeiten.» Aber zahlen, ausser, es geht um die eigenen Gehälter, das war noch nie die Stärke der «Republik».

Dafür begrüssen wir besonders herzlich einen neuen Mitarbeiter: «Ausserdem ergänzt Mathias Menzl seit dem 1. März die Crew als Head of Growth Marketing.» Der Titel könnte direkt vom «Blick» entlehnt sein. Hoppla, er ist vom «Blick» entlehnt.

Nur schon einen Tag später meldet sich der «Bundeshaus- und Medienredaktor» Dennis Bühler per Mail. Auch er hat nichts Schönes zu verkünden: «Das Schweizer Mediensystem ist in einer schweren Krise.» Aber auch er zeigt Auswege auf: «Ich bin überzeugt: Umso wichtiger ist es in der aktuellen Situation, eine werbefreie, machtkritische Redaktion wie die Republik zu unterstützen. Eine Redaktion, die seit Anfang 2018 der Medienkrise mit Qualitätsjournalismus entgegentritt.» Wie geht das? «Bis Ende März profitieren Sie dabei …»

Also selbst der billige Jakob auf dem Jahrmarkt würde sich etwas schämen. Und wollen wir mal eine Medienkrise live anschauen? Bitte sehr:

«814 Zugänge und 417 Abgänge im laufenden Monat», titelt die «Republik» darüber. Auch eine Art pfeifen im dunklen Wald. Denn in sämtlichen Monaten zuvor, zurück bis zum April 2023, gab es mehr Abgänge als neue Geldverschwender. Besonders drastisch im Dezember, Januar und Februar, wo die Abgänge sogar die Skala nach unten sprengten.

Wie da der «strategische Fokus» fokussiert werden soll? «Zu- und Abgänge bei den Mitgliedschaften müssen sich im Geschäftsjahr die Waage halten». Das läuft noch bis Ende Juni 2024. Wunder gibt es immer wieder. Oder aber, wenn Constantin Seibt aus seinem Dauerschlaf erwacht, fällt ihm bis dahin sicherlich eine wunderbar gezwirbelte Erklärung ein, wieso weniger eigentlich mehr bedeutet. Wenn man sich mit der rechten Hand hinter dem Kopf durchlangt und am linken Ohrläppchen kratzt.

Neues von den Jammerlappen

Ist erst mal der Ruf ruiniert …

Doch, es muss sein. Denn ein solches Gejammer gab es in den Schweizer Medien noch nie. Selbst der «Kosmos», selbst die Rote Fabrik tun das nicht. Der «Kosmos» ist nach jahrelanger Misswirtschaft einfach implodiert und hinterlässt einen Millionenkrater, den der Steuerzahler auffüllen darf. Shit happens. Aber er hat nicht gross gejammert.

Die Rote Fabrik hat mehr Geld ausgegeben als sie hat. Shit happens. Kein Gejammer. Ach, und das «Schauspielhaus» vergrault konsequent seine Abonnenten, kriegt aber Millionensubventionen. Shit happens. All diese schwarzen Löcher jammern aber nicht kontinuierlich und lautstark vor sich hin.

Die «Republik» schon. Als der inzwischen verstummte Constantin Seibt noch schwurbelte, waren das immerhin geistreich auf Glatzen gedrehte Locken. Inzwischen hat Niveau und Stil bedenklich nachgelassen, statt Edelfeder gibt es Holzhammer:

Auch launig werden gelingt nicht mehr so recht:

«Teilen Sie einen bestimmten Link mit möglichst vielen Bekannten. Es ist ein persönlicher Link, eine Art Wegweiser, der Nicht-Verlegerinnen zur Republik führt. Ab heute finden Sie ihn in dieser Übersicht, und Sie können ihn so verschicken, wie es Ihren Gewohnheiten am besten entspricht: per E-Mail, Direkt­nachricht, als Beitrag in einem sozialen Netzwerk oder auf einer von Hand beschriebenen Karte, einem Fress­zettel, in einem Liebes­brief.»

Es gelingt eigentlich überhaupt nix, denn wer auf den hinterlegten blauen Text klickt, kommt hierher:

Behauptet wird aber: «Wer draufklickt oder die Adresse von Hand in seinen Browser eingibt, gelangt auf eine Begrüssungs­seite. Dort erklären wir den Gästen, was die Republik ist, was wir tun, warum es unseren Journalismus braucht. Und warum es sich lohnt, die Republik mit einem Abo zu unterstützen – so wie Sie es bereits tun.»

Irgendwie typisch für die «Republik». Gewollt, aber nicht gekonnt. Peinlich. Zum Fremdschämen. Aber es geht ja noch weiter im Elend. Damit bitte, bitte, bitte endlich mal wieder mehr Verleger «an Bord» kommen als das sinkende Schiff verlassen, bietet die «Republik» wie der billige Jakob Sonderpreise, Sonderrabatte, nur für kurze Zeit, jetzt zuschlagen, kommt nie wieder: man kann einen «flexiblen Einstiegs­preis wählen: irgendwo zwischen 120 und 480 Franken für ein Jahr Republik».

Eigentlich kostet das Blatt zur Rettung der Demokratie 240 Franken im Jahr. Allerdings: «Hier stützen wir uns auf Erfahrungs­werte aus dem vergangenen Frühjahr: 120 Franken (und damit die Hälfte des Normal­preises) entsprechen dem 2023 am häufigsten gewählten Einzelpreis.» Aha, der vorsichtige Neueinsteiger wählt flexibel die untere Preisgrenze. Irgendwie vernünftig in der Unvernunft, dafür überhaupt Geld rauszuwerfen.

Aber es wird noch lustiger. Denn die «Republik» macht sich zu recht Gedanken darüber, wie denn die Leser dieses Bettelaufrufs ihre nichtsahnenden Freunde überreden könnten, 120 Franken zum Fenster rauszuschmeissen: «Sie möchten die Republik Ihren Bekannten weiter­empfehlen, aber Ihnen fehlen die Worte. Kein Problem. Hier sind ein paar Vorschläge.» Da fehlen ZACKBUM die Worte …

Glücklicherweise (viele mögen das anders sehen) ist die schreibende Schmachtlocke vom Coiffeur, den Skiferien, einer Retraite oder was auch immer zurück. Und sorgt für Spass und Unterhaltung, wie es sonst nur der «Blick» kann. Schon mit dem Titel: «Wir brauchen Antworten – rasch». Wer braucht die nicht. Wenn er oder sie (oder es oder nonbinär oder Kim) fragt: liebst du mich noch, dann möchte man/frau/es – ach, lassen wir das – eine schnelle Antwort. Aber sonst?

Daniel Binswanger hat’s natürlich immer mit den ganz grossen Fragen (und Antworten): «Nato, Klima, Kaufkraft: Es mangelt nicht an Krisen, die adressiert werden müssen. Die Mittel haben wir. Nötig ist nun der politische Wille.»

Bevor wir die grossen Krisen «adressieren» und frankieren: wieso kümmert sich der Herr Co-Chefredaktor eigentlich nicht um die kleine grosse Krise in seinem eigenen Laden? Um die nicht aufgearbeitete Affäre um einen ruppig rausgefetzten ehemaligen Starreporter? Um die finanzielle Krise? Die Abo-Abgänge-Krise? Die Krise eines Kopf-in-der-Luft VR-Präsidenten?

Ja sakrament, wieso tun wir denn dann nichts, wenn wir die Krisen und die Mittel haben? Binswanger weist doch den Weg: «Europa muss nicht nur seine Militär­hilfe an die Ukraine so schnell wie möglich hochfahren, sondern in den nächsten Jahren auch im Eilzug­tempo aufrüsten.» Na, ob Binswanger eigentlich mal in der GSoA war?

Das ist immerhin noch einigermassen verständlich. Militärkopf Binswanger setzt den Helm auf und will Aufrüstung. Aber unter dem Helm sieht man irgendwie schlecht raus: «Drei Ereignisse haben ein denkbar schrilles Schlaglicht auf die aktuelle europäische Sicherheits­lage geworfen.» Hä, ein denkbar schrilles Schlaglicht? Hat er damit eins auf den Kopf bekommen?

Es hat den Anschein: «Putin führt seinen Krieg nicht nur gegen die Ukraine, sondern gegen den Westen.» Also gegen uns alle. Auch diejenigen, die in der Ostschweiz wohnen, by the way.

Das bedeute nun eine «Zeitenwende», hoppelt Binswanger dem deutschen Bundeskanzler hinterher. Zeitenwenden sind immer ein Riesending das hier ist aber ein Überding: «Das ist umso einschneidender, als es an weiteren epochalen Heraus­forderungen nicht mangelt

Ja sakrament, was gibt’s denn noch, neben gewaltiger Aufrüstung gegen den Krieger Putin? «Da ist zum einen der Klimawandel». Ach so, natürlich, Russland ist zwar Väterchen Frost, aber immer mehr Eisbären haben die Füsse im Wasser.

Doch aller Krisen sind drei: «Schliesslich und endlich sind wir konfrontiert mit einer dritten Krise, die sich ebenfalls immer deutlicher bemerkbar macht und deren Dringlichkeit nun relativ rasch ein kritisches Ausmass annehmen könnte. Es ist die sozial­politische Krise der Ungleichheit.»

Eine Wunderwuzzi-Wortschöpfung. Aber der Mann ist in Schöpferlaune: «Sie befeuert das Wagenknecht-Phänomen, das heisst eine linkspopulistisch-nationalistische Bewegung, die zur Stabilisierung der Demokratie wohl kaum einen Beitrag leisten wird

Das ist nun absolutes Neuland. Die Wörter links, populistisch und nationalistisch zu koppeln, das kann nur einer. Allerdings, wie meist, und hier haben wir die Lektüre der Suada abgebrochen, hebt die Schmachtlocke dann in Parallelwelten ab: «Funktionierende Demokratien brauchen ein kritisches Mass an sozial­staatlicher Umverteilung.» Und an der fehle es zunehmend, behauptet der Wirtschaftsweise. Dass, in Konkurrenzkampf mit den Schuldzinsen, Sozialausgaben der mit Abstand grösste Budgetposten in jedem mitteleuropäischen Staatshaushalt sind, dass noch nie in der Geschichte des Sozialstaats so viel umverteilt wurde wie heute – ob er das wohl mal zur Kenntnis nehmen wird?

Die Antwort ist nein. Also lassen wir’s.

Ach, noch nicht ganz. Wusste man eigentlich, dass Binswanger auch ein religiöser Schwurbler ist? Nein? Zufällig haben wir diesen Schmachtfetzen von vor zehn Jahren im «Magazin» gefunden und mussten anschliessend duschen gehen:

«Ohne den vom Evangelium gebotenen Anspruch eines jeden Christenmenschen auf die tätige Nächstenliebe seiner Glaubensbrüder, ohne die von der Schöpfungsgeschichte beschworene Gottesebenbildlichkeit eines jeden Erdenbürgers, ohne das Dogma, dass Christi Kreuzestod ausnahmslos jedem Gläubigen den Heilsweg eröffnen kann, hätte sich der moderne Aufklärungsbegriff von Gleichheit, Brüderlichkeit und Freiheit nicht entwickelt.»

Ähm, dieser in der Französischen Revolution geborene Dreiklang wurde gegen den erbitterten Widerstand der Kirche erkämpft. Aber Geschichte ist nichts für Anfänger. Jedoch für Schreiber ohne Schamgefühl oder einem Sensorium für die eigene Peinlichkeit.