WUMMS: Priska Amstutz
Ein Jahr Protestbrief. Man liest halt ZACKBUM. Der Beweis.
Am 9. März wies ZACKBUM darauf hin, dass zwar der Tag der Frau in Tamedia gewürdigt wurde und Aleksandra Hiltmann Kollegen und Leser mit einem feminisitischen Interview quälte.
Am 6. März war ZACKBUM, das Zentralorgan des Feminismus, ganz alleine auf weiter Flur und bedauerte das tiefe Schweigen der 78 erregten Tamedia-Mitarbeiterinnen, die sich vor genau einem Jahr mit herzzerreissenden Wehklagen an die Geschäftsleitung und an Jolanda Spiess-Hegglin gewandt hatten.
Und siehe da, am 9. März geruht die «Co-Chefredaktorin» Priska Amstutz, die «Leiterin einer internen Arbeitsgruppe», zu diesem Thema ein Interview zu geben. Das letzte Lebenszeichen von ihr war eine zusammen mit Oberchefredaktor Arthur Rutishauser unterzeichnete Entschuldigungsarie wegen eines verunglückten Artikels.
Nun aber, wie wogt der Kampf der Tamedia-Frauen gegen Sexismus, Diskriminierung, Demotivierung und üble Machosprüche weiter? Leider vernittelt Amstutz diese Informationen nicht dem Tamedia-Leser (dabei hätte sich ein Interview durch Hiltmann angeboten), sondern den Beobachtern von persoenlich.com.
Aber item, was ist passiert, was ergab die interne Untersuchung, welche der über 60 Beispiele übelsten Verhaltens konnten verifiziert werden, welche Konsequenzen hatte das für diese Machoschweine?
Wie steht es mit dem jüngsten Protestschreiben bezüglich der fristlosen Entlassung eines Jungredaktors? Alles interessante Fragen, nicht wahr? Leider gibt es keine einzige Antwort.
«Erleben immer wieder anspruchsvolle Phasen, interne Prozesse überprüft und wo nötig angepasst, Abklärung und Aufarbeitung, Brief sehr ernst genommen, wird nicht toleriert, vertiefte Kommunikation, Kulturdialog, viele Massnahmen umgesetzt.»
Das ist nicht mal heisse Luft. Das sind zu Worten geformte Buchstaben, die schlichtweg nichts, einfach gar nichts aussagen. Wurde ein einziger Vorwurf erhärtet? Einer? Bitte? «Zu Einzelfällen kann ich mich aus personalrechtlichen Gründen nicht äussern.»
Wir hätten da einen neuen Einzelfall. Die Literaturquälerin Nora Zukker über die Premiere der neuen «Kassensturz»-Moderatorin: «Die Anwältin der Mäuse». Ob diese Mausi-Verniedlichung den Respekt und den Kulturwandel verkörpert, von dem Amstutz salbadert?