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Ein paar gute Nachrichten

Auch der «Blick» konnte Rimoldi nicht helfen.

«Meine Komfortzone ist der Pranger», holpert Nicolas Rimoldi auf «Inside Paradeplatz». Man wundert sich, wieso Lukas Hässig den beiden Schwachstrom-Publizisten Joyce Küng und Nicolas Rimoldi Platz dafür einräumt, aneinander vorbei zu schreiben.

Küng will sich ihren Frust wegschreiben, dass sie beim Witz-Verein «Mass-Voll» mitmachte. Wie jede ehemalige Sektiererin war sie zunächst vollbegeistert, um dann furchtbar enttäuscht zu sein. Rimoldi nützt seine Replik dazu, Unverständliches und Zusammenhangsloses zu brabbeln.

Er nahm jede Gelegenheit wahr, um auf seine Kandidatur zum Nationalrat aufmerksam zu machen. Eine seiner vielen Kehrtwenden; zunächst hatte er trompetet, dass die Teilnahme an Wahlen völlig sinnlos sei und für ihn nicht in Frage komme. Dann Kommando zurück, ist doch eine gute Sache. Umso näher der Wahltermin rückte, desto klarer wurde es, dass der Irrwisch keine Chance an der Urne hat. Nach ersten Hochrechnungen hat er schlappe 10’000 Stimmen bekommen.

Da nützte auch der letzte PR-Stunt in Basel nichts. Trotz Demonstrationsverbot demonstrieren, welch originelle Idee. Sich dann kamerawirksam von der Polizei verhaften lassen, super Idee. Dann zu behaupten:

Terroristen sollen es auf Rimoldi abgesehen haben? Was für ein Dummschwätzer, dessen Komfortzone das Anprangern ist, die hirnlose Provokation, die sinnentleerten Behauptungen. Er weiss die Trigger zu bedienen, bei denen der «Blick» zu sabbern und zu hecheln beginnt, er weiss sich in Szene zu setzen, denn zufällig ist ein Wackelvideoakrobat zur Stelle, wenn die Polizei ihn abführt und fürsorglich sogar mit Regenschirm gegen Tropfen auf das Jesus-Haupt beschützt.

Wenn in der Schweiz jemand versucht, Donald Trump nahezukommen, dann ist es Rimoldi.«Zwangsmassnahmen», «autoritäres Diktat», «Gewalt», dann vor Eskalation warnen, weil «leidbringende Politik Gewalt und Unruhen» provoziere, kein Spruch ist zu dumm, um nicht verwendet zu werden. Einer der Höhepunkte:

«Die Schweiz ist auf dem Weg in eine dystopische Hölle. Die freie Schweiz ist am Sterben. Wir sind die letzte Chance, um den weltweiten ‹grossen Reset› zu verhindern.»

Grössenwahn, gepaart mit Verwirrtheit: eine beunruhigende Mischung.

Aber immerhin, genutzt hat’s nix, was insofern beruhigt, als dass Politik im Trump-Stil (wobei Rimoldi von seinem Vorbild meilenweit entfernt ist) in der Schweiz nicht funktioniert. Wer das Recht auf verdecktes Tragen von Waffen in der Schweiz fordert, sollte eigentlich sowieso von der Kandidatur für politische Ämter ausgeschlossen werden. Aber das wäre natürlich undemokratisch.

Dann gibt es noch eine zweite mittelgute Nachricht. Eigentlich zwei. Die Webseite von «Netzcourage» ist nach tagelanger Pause wieder online. Die wenigen Hilfesuchenden können sich dort wieder melden. Das ist die gute Nachricht für Netzcourage. Die schlechte: ausser ZACKBUM ist es niemandem aufgefallen, dass die Webseite weg war. Niemand interessierte sich, sorgte sich. Auch Geschäftsführerin und Präsident hielten es nicht für nötig, auf den von ihnen sonst überreichliche bedachten Social Media Kanälen Erklärungen zu liefern.

Wahrscheinlich, weil sie zu peinlich für einen angeblichen Internet-Crack wie Hansi Voigt wäre: es wurde verschlammt, das Sicherheitszertifikat rechtzeitig zu erneuern. Verblödelt man das, weigern sich die Browser, die Webseite aufzurufen. Ist das peinlich.

Rimoldi randaliert

Auf welcher Seite steht der Irrwisch eigentlich?

Zuerst fand Nicolas Rimoldi, dass die Teilnahme an Wahlen eigentlich sinnlos sei. Dann überlegte er sich anders und kandidiert nun für den Nationalrat.

Sein Beitrag zur allgemeinen Erregungsbewirtschaftung sind gelegentliche Provokationen, die an Dümmlichkeit schwer zu überbieten sind: «Florida erlaubt das verdeckte Tragen von Waffen ohne Lizenz. Bravo! Das Recht auf Selbstverteidigung ist ein Grundrecht. Wann zieht die Schweiz endlich nach?»

Dieses «Grundrecht» wird in den USA immer häufiger für hirnlose Massaker, auch an Schulen, missbraucht. Will Rimoldi wirklich solche Zustände in der Schweiz?

Damit provozierte er eine Nationalrätin der Grünen zu einem ebenso idiotischen Tweet: «Ach was, in Notwehr erstech ich den Rimoldi auch mit dem Sackmesser.» Nun gab er sich plötzlich betupft: «Eine mutmassliche Morddrohung hat in einer Demokratie nichts zu suchen. … Die Terroristen vom Schwarzen Block wissen jetzt, was sie zu tun haben.»  Er wolle die Nationalrätin wegen «mutmasslicher Morddrohung» anzeigen, jammerte Rimoldi.

Dabei ist ein lebender Randalierer doch für alle Gegner seiner Sache viel wertvoller. Nun hat Rimoldi und seine Gruppe «Mass-voll» die dritte Klatsche mit ihrem Referendum gegen die Covid-Gesetzgebung eingefangen. Also das Gegenteil von dem erreicht, was sie eigentlich wollen.

Fast 62 Prozent stimmten für eine Verlängerung des Covid-Gesetzes, damit ist auf dieser Ebene der Mist längst geführt. Wäre vielleicht der Moment, staatstragend und massvoll die Niederlage einzugestehen. Aber doch nicht Rimoldi:

«Die Schweiz ist auf dem Weg in eine dystopische Hölle. Die freie Schweiz ist am Sterben. Wir sind die letzte Chance, um den weltweiten ‹grossen Reset› zu verhindern.»

Also wenn so die letzte Chance aussieht, dann ist der Reset wohl nicht mehr zu verhindern. Willkommen in der «dystopischen Hölle» Schweiz. Was für ein schändlicher Dummschwätzer.

«Medienwoche»: Vom Delirium ins Koma

«Edito», «Schweizer Journalist», persoenlich.com, «Medienwoche». Das Elend der Medienbranche spiegelt sich im Elend der Medienkritik.

Die «Medienwoche», vom strammen Medienkenner Nick Lüthi (ehemals «Klartext», das waren noch Zeiten) gemacht, wurde bislang dadurch verhaltensauffällig, dass sie aus Spargründen Tieffliegern mit wenig Kompetenz, aber viel Gesinnung Platz zum Austoben bot.

Das vorletzte Beispiel des Niedergangs war ein «wir sind alle so betroffen und haben uns furchtbar lieb»-Gespräch mit unter anderen der Mitverfasserin des Tagi-Protestschreibens Aleksandra Hiltmann. Nur wer Streicheleinheiten, unterbrochen vom Klagechor über die garstige Welt, für erquicklich hält, konnte sich das antun.

Lüthi selbst versuchte wenigstens, noch einigermassen an das Niveau von früher zu erinnern. Das hat er nun aber auch aufgegeben. In der Sammelsurium-Rubrik «The Good, the Bad & the Ugly» zieht er als der Gute über die Bösen und Hässlichen bei nau.ch her.

In einer Art, bei der man sich fragt, ob es Böswilligkeit oder schlicht Unfähigkeit ist. «Bei nau.ch ist das Mass voll», nimmt er schon im Titel den Mund ziemlich voll. Bei der «Medienwoche» ist hingegen «Flasche leer».

So sieht Delirium im Bild aus; gleich folgt’s als Text.

Denn ein solches Stück perfider Realitätsumordnung verdient es, vollständig serviert zu werden:

«Eine so prominente Plattform kriegt man nur selten gratis und franko, erst recht nicht als junges und politisch randständiges Grüppchen. Doch «Mass-voll», ein Verein radikaler rechts-libertärer Corona-Massnahmengegner, konnte dieser Tage auf die publizistische Unbedarftheit von «Nau.ch» zählen.

Innerhalb von drei Wochen erhielten gleich zwei Exponentinnen von «Mass-voll» eine Carte blanche auf der Nachrichtenplattform. Ungefiltert und reichhaltig illustriert mit Propagandabildern durften sie ihren Verein vorstellen. Sie dankten es mit fleissiger Verlinkung auf Social Media. Eine kritische, journalistische Einordnung durch die Redaktion fand nicht statt. Es war an einem Gastautor, das nachzuholen.

Kolumnist Reda El Arbi knöpfte sich «Mass-voll» vor und wies unter anderem auf die Affinität einzelner Mitglieder zu Verschwörungstheorien hin. Inzwischen hat «Nau.ch» El Arbis Kolumne gelöscht. Aus juristischen Gründen, wie eine Sprecherin mitteilt. Weiterhin online steht dagegen ein Artikel, in dem ein «Mass-voll»-Vertreter ohne Belege behaupten darf, Juso-Mitglieder hätten bei Kundgebungen von Massnahmengegnerinnen «vermummt ältere Menschen hinterrücks angegriffen».

Im Umgang mit «Mass-voll» hat «Nau.ch» kläglich versagt.

Wie die MEDIENWOCHE vernommen hat, ist sich die Chefetage dessen durchaus bewusst. Man stehe an einem Wendepunkt und werde die Vorgänge der letzten Wochen vertieft analysieren müssen, heisst es. Es kann nur besser werden.»

Diese Hoffnung muss man aber bei der «Medienwoche» fallen lassen. Obwohl die Kniffe von Lüthi durchaus in jedes Demagogie-Lehrbuch gehörten. Sie sind allerdings nur für Uninformierte nicht durchschaubar.

Demagogie-Lehrbuch für Anfänger

Der erste Kniff ist so banal wie blöd. Eine Umkehrung der Reihenfolge. Lüthi tut so, als ob ein unbedarftes nau.ch der Gruppe jugendlicher Gegner der Corona-Politik aus reiner Blödheit «carte blanche» gegeben habe, wo die dann ohne Einordnung ihre völlig verquere Weltsicht ausbreiten konnten. Daraufhin habe dann immerhin «Kolumnist Reda el Arbi sich «Mass-voll» vorgeknöpft» und auch «auf die Affinität einzelner Mitglieder zu Verschwörungstheorien hingewiesen».

Immerhin, will Lüthi damit sagen, einer hat’s gemerkt. Aber das soll nur auf die Zielgerade führen, denn: «Inzwischen hat nau.ch El Arbis Kolumne gelöscht.» Haha, unter welchem Vorwand? «Juristische Gründe.» Ihr Pfeifen, ruft Lüthi der nau-Redaktion zu, «kläglich versagt».

Nein, lieber Nick, das musst Du Dir schon selbst auf die Brust kleben. Mit diesem Schmierenstück, in dem du die Realität passend machen willst. Denn in Wirklichkeit war es so: El Arbi hatte eine Zeitlang bei nau.ch eine «carte blanche» als einziger Kolumnist. Wie schon bei anderen Organen tobte er sich so hysterisch aus, dass er diese Vereinigung als «eine antidemokratische, in Verschwörungstheorien verfangene Rattenfängerbande» beschimpfte.

So sieht eine durchschnittliche El-Arbi-Kolumne aus.

Die einzige Unbedarftheit von nau.ch bestand darin, ihm diese Verleumdung durchgehen zu lassen. Nach ähnlichen Vorfällen und diesem völligen Ausraster zog man El Arbi tatsächlich den Stecker, löschte die Kolumne und liess ihn sogar noch eine säuselnde Abschiedskolumne schreiben.

Wie es sich gehört, durfte nach dieser Schlammdusche «mass-voll» Gegenrecht halten und sich selbst vorstellen. Da dabei nicht der Bereich der Strafbarkeit betreten wurde, kamen die Texte genauso unzensiert wie die von El Arbi zuvor. Aber ein solches normales und anständiges Vorgehen ist für Lüthi völlig unverständlich.

Dabei hätte er die wahre Story auch auf ZACKBUM nachlesen können. Aber weil er ähnlich gestrickt ist wie El Arbi, will er sich doch nicht von der Realität eine saftige Polemik kaputtmachen lassen.

Dass er so nicht nur durch die Beschäftigung von journalistischen Bruchpiloten, sondern nun auch durch eigenes Versagen seinen und den Ruf der «Medienwoche» verspielt, ist bedauerlich.

 

Wau! Der neue nau-Skandal

Ist eigentlich keiner, ätsch. Aber ein schönes Lehrstück über die Toleranz der Linken.

Im Medienkuchen weiss man: Wenn man etwas für rote Köpfe, Reaktionen und Gebrüll sorgen will, kann man einen von zwei professionellen Krachmachern das Wort erteilen. Der eine ist die Allzweckwaffe für alle Fragen des Antisemitismus, leider schon selbst wegen Verstoss gegen die Antirassismus-Strafnorm verurteilt.

Der andere ist Réda el Arbi. Toller Name, verständlich, dass er den Namen seiner alleinerziehenden Mutter weglässt, denn Stocker ist natürlich stocklahm dagegen. Über Jahre hinweg pflegt el Arbi seinen Ruf als Hau-Drauf für linke Angelegenheiten.

Nachdem er wegen übertriebener Härte andernorts gespült wurde, bekam er ein warmes Plätzchen bei nau.ch. Das Portal will, wie «20 Minuten» auch, sich politisch völlig neutral verhalten und weitgehend von Meinungsjournalismus absehen. Aber so eine Meinungskolumne eines bekannten Rabatzmachers, wieso nicht. Also griff el Arbi wie immer in die Vollen, schimpfte gegen «rechte und reaktionäre Kräfte», auch gegen «liberale Schwätzer», über «Ueli, der zähe Knecht und die Berset-Diktatur», prügelte auf Andreas Glarner (SVP) ein und schliesslich über die «lustigen Rattenfänger von «Mass-voll». Das sei, allerdings nur «oberflächlich betrachtet», ein Haufen von «Corona-Spinnern». Aber el Arbi geht näher und sieht «eine antidemokratische, in Verschwörungstheorien verfangene Rattenfängerbande».

El Arbi sieht in Abgründe

Den el Arbi in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. Zudem ballen sich dahinter «jede Menge Staatsfeinde, Libertäre, Rechtsnationale». Und «Rattenfänger», oder sagte das el Arbi schon? Da war der um humanistische Brüderlichkeit, freie Meinungsäusserung und respektvollen Umgang bedachte Softie el Arbi gerade so schön im Schuss, als ihm die Redaktion von nau.ch leider aus rechtlichen Erwägungen die Reissleine ziehen musste.

Denn, so ist das heute: natürlich überschritt el Arbi mit seinem Gewäffel diverse Grenzen des Anstands, aber auch der Strafgesetzgebung. Gleichzeitig kam nau.ch in den Ruf, ein verkappt linksradikales Medium zu sein. Also Gegensteuer; wie es sich wohl auf einem Plattform-Medium gehört, gab nau.ch genau diesen «Rattenfängern» Gelegenheit zur Replik. Es handelt sich dabei wohlgemerkt um eine Vereinigung von rund 16 jungen Menschen, die offen hinter Mass-voll stehen und Forderungen aufstellen.

Mit denen muss man keinesfalls einverstanden sein, aber weder diese Webseite, noch eines der Mitglieder wurde bislang strafrechtlich auffällig. Also bewegt sich eigentlich alles im Bereich der demokratisch erlaubten freien Meinungsäusserung.

Von linkem Fäusteln zu rechtem Fäusteln

Aber die hört nicht nur für El Arbi dort auf, wo sie nicht mit seiner Meinung übereinstimmt. Nau.ch durfte feststellen, dass es sich nach dieser naheliegenden Replik der Co-Präsidentin von Mass-voll.ch, Carla Wicki, schwups von linksradikal zu rechtsradikal, ja angebräunt verwandelt hatte. Während vorher vermutet wurde, dass Chefredaktor Micha Zbinden sein wahres, linksradikales Gesicht zeige, liess er nun die Maske fallen, und dahinter erschien eine braune Fratze.

Aber damit nicht genug. Beschimpfen und toben ist eine Sache, aber man ist ja auch ingeniös in seiner Gegenwehr gegen angebliche Rattenfänger. Also wurde das als Leser-Blattbindung veranstaltete «Leser-Voting» mit einigem Aufwand manipuliert. Nachweisbar. Damit ergab sich auf die Frage, wie der Gastbeitrag von «Mass-Voll» gefalle, ein Verdikt von 8 Prozent «sehr gut» gegen 92 «nicht wirklich gut …».

Auch das nahm nau.ch natürlich vom Netz. Hat sich’s damit? Aber nein, es gibt ja noch Christian Beck von persoenlich.com. Seine eigentliche Berufung scheint Dichter zu sein, aber wer das hier liest, versteht, wieso er es lieber als Online-Redaktor probiert:

«Ist dieses Virus einst besiegt,

dann sicher nicht wegen ein paar Idioten.

Tatsächlich macht sich sehr beliebt,

wer sich hält an des Bundesrats Geboten.»

Sorry, Lesern mit schmerzempfindlichen Zähnen hat’s gerade eine gewischt. Sein journalistisches Schaffen ist aber auch nicht viel schmerzfreier. Zunächst twittert Adlerauge Beck: «Eigenartigerweise ist diese Umfrage auf nau nun gelöscht. Existiert da ein direkter Draht zwischen der Redaktion und #Massvoll?»

Existiert bei Beck ein direkter Draht zu irgendwas?

Dumme Fragen darf jeder stellen, auch das gehört zur Meinungsfreiheit. Schliesslich geht nichts über einen Bericht, bei dem die These schon vorher steht. Also senkt Beck das Niveau von persoenlich.com mit dem Beitrag: «Newsportal löscht manipuliertes Voting». Das könnte man so stehenlassen, wenn Beck dann nicht im Text denunziatorisch weiterfahren würde, schon im Lead: «Ein Gastbeitrag von Massnahmenkritikern ist schlecht bewertet worden. Nau entfernte daraufhin die Umfrage.» Sieht Beck in diesen beiden Aussagen keinen Widerspruch? Ein knappes «Nein» genügt ihm als Antwort.

Dazu passt die Erwähnung, dass der Text von El Arbi «damals ohne Begründung» gelöscht worden sei. Unverschämt, dass die Redaktion von nau.ch nicht sofort alle Fragen von Beck beantwortet. Micha Zbinden, Chefredaktor von nau.ch, will sich zur ganzen Miniaffäre nicht mehr äussern.

Wieso sich Beck allerdings über Löschungen erregt, wird noch unverständlicher, wenn man weiss, dass er das selbst auch tut. Denn inzwischen ist sein Tweet ebenfalls gelöscht. Ohne öffentliche Begründung. Sieht er wenigstens da einen Widerspruch? «Das ist nicht vergleichbar. Hat man sich als privater User auf Twitter im Ton vergriffen, darf man auch Einsicht zeigen. Ein Medium hingegen sollte eine Löschung oder gravierende Änderung eines Artikels transparent machen.»

Ach was. So wie das Beck auch bei Tamedia forderte, als die möglichst geräuschlos den Verleumdungsartikel über ihren Konkurrenten Hanspeter Lebrument löschen wollte? So wie das Tamedia sowieso gerne und schnell macht, wenn eine Anwaltskanzlei zum Stehsatz eines Drohbriefs greift? Aber gut, Beck gesteht ein, sich im Ton vergriffen zu haben. Hat er nicht, er hat einfach eine frei erfundene, bösartige Unterstellung in Frageform gekleidet. Aber lassen wir’s gut sein.