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SRF: die Panne

Wenn’s von Dürrenmatt ist, ist’s gut. Spielt’s SRF, ist’s schlecht.

Friedrich Dürrenmatts Stück «Die Panne» hat verschiedene Enden. Seine Entstehung verdankt es der damaligen Geldnot des grossen Schweizer Dramaturgen.

Auch SRF gibt ein Stück, das «die Panne» heisst. An Geldmangel kann es allerdings hier nicht liegen, denn die Zwangsgebühren fliessen satt und ungebremst in die Schatullen der SRG. Vielleicht ist es eher das Gegenteil. Wenn Geld (fast) keine Rolle spielt, wird’s verlölet und verlocht.

Solches trägt sich – seit Jahren ­­– beim neuen «News- und Sportcenter» am Leutschenbach zu. 2019 wurde es fertiggestellt, seither entwickelt es sich zum Flughafen Berlin auf Schweizer Boden. Immer wieder wurde die Inbetriebnahme herausgezögert, technische Probleme. Der ganze Spass kostet inzwischen Millionen. Bei jedem privaten TV- und Radioanbieter würde man schon längst das Halszäpfchen beim Gebrüll sehen.

Aber doch nicht bei unserem Gebührensender. Gemütlich, besonnen, ist doch nicht unser Geld, das ist dort die Devise. Aber nun ist’s mal wieder soweit, der neue Kontrollraum soll in Betrieb genommen werden. Es handelt sich dabei weder um einen Teilchenbeschleuniger, noch um einen Fusionsreaktor. Es ist einfach das Kontrollzentrum zur Ausstrahlung von Sendungen. Eigentlich weder etwas Neues, noch dermassen wahnsinnig kompliziert.

Dennoch spricht SRF in einer internen Mitteilung von einer «Operation am offenen Herzen», es werde «zu «Unterbrüchen und unvermeidbaren Einschränkungen auch auf programmlicher Ebene» kommen», zitiert CH Media aus einer internen Mitteilung.

Am Sonntag bekamen die Zuschauer bereits einen ersten Vorgeschmack. Statt der aktuellen Ausgabe von «Deville» wurde eine Konserve geöffnet. Also am 10. April wurde der 3. rezykliert. Warum? Darum, es sei halt «leider nicht möglich», die aktuelle Folge auszustrahlen. Das bewirkte schnell Gerüchte, dass die Sendung des Satirikers im letzten Moment zensuriert wurde. Dagegen spricht allerdings zweierlei. «Deville» ist ungeholfen, geschmacklos und verfährt häufig nach dem Prinzip: Scherz komm heraus, du bist umzingelt.

Aber dass die Weichspüler–Satire jemals Anlass zu tiefen Bedenken bieten könnte oder gar auf der Zielgeraden noch gestoppt würde: absurd. Erstens einmal amtiert sonntags sowieso nur die Notequipe, die Chefs sagen Wochenende und Sendepause. Zum anderen ist es mehr als wahrscheinlich, dass bereits die erste Panne zugeschlagen hatte.

Pannen gibt es überall. Aber …

Natürlich passieren auch bei den privaten TV-Anbietern ab und an Pannen. Stammeln Moderatoren, funktionieren Einspieler nicht, bleibt plötzlich der Ton weg. Aber doch eher selten. Zudem kassieren die nicht jährlich Hunderte von Millionen an garantierten Einnahmen in Form von Zwangsgebühren.

Dafür könnte man eigentlich zwei Dinge erwarten. Einen reibungslosen Sendungsbetrieb. Und eine verantwortliche Fehlerkultur, denn millionenteure Verzögerungen und Üben am lebendigen Objekt – das müsste eigentlich Konsequenzen haben. So nach der Devise: wer war das? Aber es ist leider eine Konstante in staatlichen und halbstaatlichen Betrieben: wegen erwiesener Unfähigkeit und der Verschleuderung von Multimillionen Steuergeldern wurde noch nie jemand gefeuert. Besonders dann nicht, wenn die Chefin höchstselbst eigentlich nur durch die Verteidigung von Sparmassnahmen und fragwürdige Entscheidungen auffällt.

Was allerdings alleine am Overhead gespart werden könnte; damit liesse sich locker ein zweites – und funktionierendes – Newscenter bauen.

Ein Primeur und seine Geschichte

ZACKBUM begleitet die Schweizer Medienszene seit fast einem Jahr. Endlich wird es gewürdigt.

Leider nicht ganz so, wie wir es uns bei ZACKBUM gewünscht hätten. Primeur über die verschiedenen Kurzarbeitsmodelle in den Schweizer Medien? Pff. Ganze 17 Medienmitteilungen haben wir rausgelassen. Nach dem Start alle nur dann, wenn es einen echten Primeur zu vermelden gab. «Direktorin des  BAG flippt aus», Datenschutz bei SRF, so vieles mehr. Resonanz? Verkniffene Münder, Racheschwüre, eine stillschweigende Übereinkunft: gar nicht erst ignorieren.

Der Durchbruch ist ZACKBUM nun mit einer Meldung gelungen, die wir selbstkritisch nicht gerade für den Höhepunkt unseres publizistischen Schaffens halten:

Grillparzer zieht immer …

Nachdem wir uns nun krachend auf die Schulter gehauen haben, was soll’s? Was es soll, wirft ein Schlaglicht auf den aktuellen Zustand des Journalismus in der Schweiz.

Da wir die Anlaufstelle von so vielen sind, die nicht ertragen, in welchem Jammertal der Journalismus in der Schweiz wandelt, haben wir schon einige sogenannte Primeurs publiziert. Wir haben, um es daran zu messen, 17 Newsletter versandt, seit es ZACKBUM gibt. Abgesehen von einem Pipifax am Anfang hatten sie alles gemein: null Reaktion.

Das ist kein weinerliches Rufen nach Aufmerksamkeit. Es ist eine Feststellung. Die Fähigkeit des durchschnittlichen Journalisten zum Austeilen ist schier unbegrenzt. Nur Recht und Gesetz limitiert ihn, aber auch nicht immer. Die Fähigkeit zum Einstecken ist ebenfalls unbegrenzt. Aber weil sie nicht erkennbar ist, nicht mal unter dem Mikroskop.

Wir machen mit einem Klatsch-Primeur Furore

Nun ist es ZACKBUM aber gelungen, mit einem Primeur Furore zu machen, der gar keiner ist. Am 15. Juni machte ZACKBUM publik, dass zarte Liebesbande die Club-Moderatorin Barbara Lüthi und ihren Vorgesetzten Tristan Brenn verbinden. Das wäre deren Privatsache, wenn es nicht bezüglich Corporate Governance heikle Fragen aufwerfen würde. Als Lüthi schwer unter Beschuss durch die SVP geriet, wäre es eigentlich die Aufgabe des Chefredaktors TV gewesen, dazu Stellung zu nehmen.

Das konnte er aber nicht, weil befangen, also wurde schon zuvor das Organigramm von SRF umgeschrieben; sein Stellvertreter ist für den Club zuständig. Damit mag formal der Sache Genüge getan sein, aber sauber und klar ist anders. Nehmen wir an, die Liebesbeziehung endet; werden dann die Zuständigkeitsbereiche wieder neu aufgeteilt? Laufen Entscheidungswege im SRF häufiger so? Was sagt Nathalie Wappler zu diesen Zuständen?

Bei ZACKBUM bekamen natürlich alle Beteiligten Gelegenheit zur Stellungnahme, Brenn benutzte sie, Lüthi nicht. Dann aber entwickelte sich etwas, was uns nicht nur mit Freude erfüllt. Die Story wurde zum Selbstläufer.

Neu ist nur, wenn man «frisch» verliebt ist …

Am 25. Juni vermeldete die «Schweizer Illustrierte», Barbara Lüthi sei frisch verliebt, in ihren Chef. Das ist natürlich Schwachsinn, denn das Liebesverhältnis ist schon seit Monaten Klatschthema am Leutschenbach. Zudem hatte die SI eigentlich als erstes Medium schon am 16. Juni die Story, damals noch vorsichtig im Konjunktiv, von uns aufgenommen.

Am 24. Juni, also immerhin fast 10 Tage nach der Meldung auf ZACKBUM, legte die «Weltwoche» nach mit einer «Eilmeldung»:

Wenn die News von vorgestern ganz eilig werden …

Wenn fast zehn Tage eilig sind, was ist dann der Rahmen, wenn’s mal wirklich pressiert? Eine Zeitlupe von Cages Musikstück, das erst in ein paar tausend Jahren fertig gespielt ist?

Dann brachen aber die Dämme, «nau.ch» «Blick» gleich zweimal, persoenlich.com, wie man so schön sagt: die Nachricht machte die Runde. Newsgehalt null, denn natürlich hatten die Turteltauben ihrer Stellungnahme bei ZACKBUM nichts mehr hinzuzufügen.

Mach eine Welle draus; alte Boulevard-Regel …

Also abgesehen davon, dass ZACKBUM gerne mit einem gehaltvolleren Primeur die Runde in den Medien gemacht hätte: wieso freut uns das nicht unbeschränkt; Resonanz ist doch toll?

Wieso diese Ladehemmung?

Aus einem einfachen Grund. Nicht nur ZACKBUM wusste davon, Halb-Leutschenbach zerreisst sich schon seit Monaten das Maul darüber. Jeder Medienjournalist, so es ihn noch gibt und er etwas Berufsehre im Leib hat, wusste um diese Story. Er wusste ebenfalls, dass es sich nicht um eine Privatangelegenheit handelt, deren Publikation einen in den strengen Verdacht setzen würde, hemmungslosen Klatschjournalismus zu betreiben.

Was zur Frage führt: wieso wurde das nicht schon viel früher publiziert? Thematisiert? Kritisiert? Bei der wichtigsten Nachrichtenquelle der Deutschschweiz gibt es ein, gelinde gesagt, heikles Problem, und viele wissen es, aber keiner redet drüber?

Bis es einem Whistleblower den Hut lupft, ZACKBUM nach Konfrontation der Beteiligten publiziert, und dann höseln alle hinterher? Schreiben «auch» drüber, weil der Zapfen ab ist? Überall, wo man den aktuellen Journalismus genauer anschaut, kommt Morbides und Poröses zum Vorschein …

Grosses Wehklagen über Leutschenbach

In der Schweiz hat das Gebühren-Fernsehen eine besondere Bedeutung.

In Deutschland zum Beispiel haben die Staatsfunker von ARD, ZDF und den ganzen Regionalsendern schon längst die Deutungshoheit im Äther verloren. Vielleicht mit Ausnahme der klassischen Nachrichtensendungen wie «Tagesschau» oder «heute».

Das ist in der Schweiz noch etwas anders. «Talk täglich» könnte man als einzig ernstzunehmende Konkurrenz zum SRF-Programm bezeichnen, dann noch Quatsch-Sendungen wie «Bauer macht Bäuerchen» oder «Welchen Mann, welche Frau will ich flachlegen?».

SRF hat die absolute Lufthoheit

Aber ansonsten hat SRF mit allen angeschlossenen Kanälen weiterhin die absolute Lufthoheit. Bislang sind alle Versuche kläglich gescheitert, ein nationales Privat-TV dagegen antreten zu lassen. Das wurde sowieso zumeist nur auf Deutsch probiert, von Zwei- oder Dreisprachigkeit (sorry, liebe Rätoromanen, aber ihr als Zielgruppe interessiert nun wirklich nicht) ganz zu schweigen.

Ach ja, dann gab es noch den Versuch eines Kamikaze-Fliegers, mit pakistanischen Financiers CNN Money Switzerland gegen die Wand fahren zu lassen. Aber das war von Anfang an rausgeschmissenes Geld.

Andererseits leistet die Schweiz weiterhin den Luxus, für einen einzigen Kanton ein volles Programm zu liefern. Was zur Absurdität führt, dass SRF im Tessin der zweitgrösste Arbeitgeber ist, nach der kantonalen Verwaltung. Aber was tut man nicht alles für Konkordanz und Willensnation.

Eine eiserne Lady räumt auf

Nun zeigt aber die neue Chefin am Leutschenbach, dass hinter grosser Intellektuellenbrille und konziliantem Ton eine eiserne Lady steckt. Nach erstaunlich kurzer Eingewöhnungszeit kündigte Nathalie Wappler Sparmassnahmen, eine Neuausrichtung aufs Digitale, Entlassungen und die Streichung von Sendungen an.

Nach kurzer Schockstarre und verzweifelt dreinblickenden Journalisten, dass nun nicht mal mehr SRF einen zur Pensionierung trägt, gab es natürlich Riesengeschrei. Allerdings – wie sicher von Wappler erwartet – nicht vereint, sondern wie üblich jeder für sich und alle gegen alle.

Jeder ist sich natürlich selbst der Nächste

«Man kann schon streichen, aber diese Sendung ja nicht. Man kann schon einsparen, aber hier auf keinen Fall. Man kann schon auch zu Entlassungen greifen, aber hier braucht es jeden Mann und jede Frau.» Das ganze Klavier wurde hoch und runter gespielt, eigentlich ein ganzes Orchester. Service publique, trompetet die Bläser-Abteilung. Zusammenhalt der Regionen, Lagerfeuer, schmachten die Geigen. Traditionen, Kulturen, Regionales, Schweizerisches, bummern die Pauken, zischen die Becken.

Und jede Abteilung, jedes Ressort, jedes Thema darf kurz vortreten und zum Solo ansetzen: Hier kann nicht, darf nicht, soll nicht gespart werden. Sonst bricht zwar nicht die Welt zusammen, aber die Schweiz auseinander.

Zuvorderst machen sich die Dichter mal wieder lächerlich

Wie immer an vorderster Front lächerlich machen sich die Berufsschreiber, die sich selber berufen fühlenden Schriftsteller. Sie versuchten es mal wieder mit einem offenen Brief, den Krethi und Plethi unterzeichnete. Das Aus für die Radiosendung «Die 52 besten Bücher» sei furchtbar, da breche «eine Plattform weg», damit komme SRF sicher nicht besser aus der Krise, also wirklich, man bitte um Überdenken und Alternativen und überhaupt.

Bezeichnend auch mal wieder, dass keinem der unterzeichnenden Schreibgrössen ein sinnvoller Vorschlag einfiel. Das machte es Wappler leicht, diesen Zwergenangriff abzuschmettern.

Religiöse Gefühle verletzen ist heikel

Schon heikler ist es natürlich bei der Religion. «Zwischenhalt» und «Blickpunkt Religion» werden auch gestrichen. Wem diese Lücke gar nicht auffallen würde: Also bitte, diese Sendungen leisten einen «wichtigen Beitrag für den Religionsfrieden». Will Wappler also verantworten, dass schlimmstenfalls wieder Religionskriege aufflammen, Kappeler Milchsuppe getrunken werden muss?

Da kämpfen Christen, Juden und Muslime für einmal Schulter an Schulter mit einer Petition gegen diesen «Kahlschlag», gegen diesen Versuch der «Ghettoisierung religionsbezogener Information». Da ist man schon knapp vor unstatthaften Vergleichen wie «Endlösung der Religionsfrage», «Gottesverleugnung» und ähnlichem Unsinn.

Dabei ist schon seit Jahren bekannt, dass in Deutschland und in der Schweiz, aber nicht nur hier, der Wasserverbrauch deutlich ansteigt, wenn das «Wort zum Sonntag» ausgestrahlt wird. Nein, damit werden keine Taufbecken gefüllt.

Da muss sich Wappler vielleicht noch etwas einfallen lassen. Aber an einer Telefonkonferenz am Dienstagnachmittag mit Journalisten, nachdem sie sich mit interner Information schon warmgelaufen hatte, zeigte Wappler einmal mehr, dass sie kommunikativ nicht viel Beratung braucht.

Wappler ist zweifellos eine Naturbegabung

Abbau von 221 Kostenstellen in fünf Jahren, dazu die Schaffung von 95 neuen, Umschulungen und Pensionierungen, da müssen die Gewerkschaften schon tief Luft holen, um sich mit rotem Kopf aufregen zu können.

Die News-Chefin sei im Fall nicht gefeuert worden, sondern selber gegangen, jede einzelne gestrichene Sendung wie «Eco», «Sport aktuell» oder «Miini Schwiiz, diini Schwiiz» sei natürlich bedauerlich, aber was soll man machen.

Wir gratulieren und sehen mal etwas ganz positiv

Ach, und SRF konkurrenziere die Privatverlage mit «digital first»? Kein Problem für Wappler, schaut Euch doch mal die Konzession an, da steht drin, dass die SRG auch Angebote für Junge herstellen muss, und die muss man dort abholen, wo sie sind. Also im Netz. Sonst noch Fragen?

Keine mehr, nur tiefe Verneigung, so macht man das. Die schlechten Nachrichten rauspusten, dann begründen, wirklich ein Musterbeispiel von gelungener Kommunikation. Gut, dass die Journis Beisshemmung hatten, kommt Wappler auch zugute. Denn jeder denkt sich natürlich, dass er bei der nächsten Sparrunde vielleicht doch versucht, bei Papa SRF unterzuschlüpfen. Und da ist es sicher nicht gut, die oberste Chefin sauer zu machen.

 

Dachelles lebt weiter!

Das Aus von CNN Money Switzerland bedeutet auch einen herben Rückschlag in der Frauenbewegung.

Patrizia Laeri im Elend. Die hübsche Wirtschaftsfachfrau ist gescheitert, noch bevor sie zeigen konnte, was in ihr steckt. Am Montag hätte sie mit Dachelles an den Start gehen wollen. Die neue Sendung auf CNN Money Switzerland hätte endlich bewiesen, dass Wirtschaft auch sinnlich und erotisch sein kann. An alles haben Laeri und die beiden anderen hübschen Frauen, Tijen Onaran, und Maggie Childs, gedacht: «Sogar auf den gleichen Lippenstift konnten wir uns einigen», sagt Laeri traurig.

ZACKBUM.ch hat die drei Frauen im Traum getroffen. Lustlos sitzen sie auf den schwarzen Ledersofas. Onaran weint hemmungslos. Ihre Träume von einer attraktiven Wirtschaftssendung sind geplatzt. Einfach so. Bumm!

Laeri sagt mit brüchiger Stimme: «Dachelles hätte beweisen sollen, dass wir Frauen auch vor grossen Zahlen kein Angst haben.» Wie als Beweis erwähnt Childs eine enorm hohe Zahl: «Dreimillionensiebenundzwanzigtausendvierunddreissighundertzehn.» Onaran stolpert zur Küche und öffnet den Kühlschrank. Eigentlich wollten sie mit dem Champagner warten. Bis zum Montag, wenigstens. Onaran: «Dieser Champagner hätte Wirtschaftsgeschichte schreiben sollen.»
Laeri oder Childs pflichten ihr bei: «Champagner ist ein wichtiges Exportnettowachstum. In der Schweiz beträgt sein Allzeithoch an der Börse siebenundzwanzigprozentkommavier. Aber wem können wir das jetzt noch erklären?»

Onaran zieht ihre roten High Heels aus. Sie erklärt wie beiläufig den Zusammenhang zwischen Zalando und Martin Heidegger: «Keynes hat schon in den 1920er Jahren dafür apostrophiert, dass inneres Wachstum nur mit einer Stagflation einhergeht.» Onaran ist sich gewohnt, dass ihr Männer nicht folgen können. Die dreifache Wirtschaftsabsolventin hat ihren Master an der renommierten School of Economics gemacht und arbeitet aktuell an einer Blitzkarriere.

Laeri macht sich um ihre «Mädels» denn auch keine Sorgen. «Die haben so viele Follower, die finden schon etwas.» Auch um sie müsse man sich keine Sorgen machen, meint sie. «Notfalls gehe ich wieder zurück ins arschlangweilige Leutschenbach und moderiere vom Parkett.»

Man möchte die drei «Mädels» einmal herzhaft und fest drücken. Aber das geht natürlich nicht. «Life is stronger than everything. Live your dream, don’t dream your life.», sagen die drei hübschen Damen zum Abschied.