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«Ich schreibe gerade meine Abschlusskolumne»

Schräges Deutsch, aber gute Nachricht.

ZACKBUM greift nach jedem Strohhalm, der eine klitzekleine Verbesserung der Medienwelt verspricht. Hier ist einer, obwohl noch der rechte Glaube fehlt; vielleicht ist’s auch nur ein grausamer Scherz:

Dürfen wir wirklich hoffen, dass Laura de Weck hiermit ihre letzte Infantil-Kolumne geschmiert hat? Oder ist’s ein Gag einer Künstlichen Intelligenz, die sich für de Weck ausgibt? Nein, diese Möglichkeit kann man ausschliessen, dafür steht das Wort Intelligenz bei diesen Schreibrobotern im Namen.

Es muss auch die Original-de-Weck sein, denn an Selbstbewusstsein mangelt es ihr nicht. Auf jeden Fall nicht so sehr wie an Sprachbeherrschung. Denn als letzte Gesprächspartnerin für ihre ewigen Dumm-Dialoge hat sie sich niemand geringeren als die «Schweiz» ausgewählt. Die kann natürlich mit niemand anderem sprechen als mit – de Weck.

Die muss dann ganz streng sein mit der Schweiz, die immer zu spät sei, für alles Ausreden habe, inzwischen «wie gelähmt» sei. Und sogar die «Autorin» anschreie. Das sind allerdings alles verständliche Reaktionen, denn wem ginge es anders, wenn er sich in einem solchen Dialog gefangen sähe, ohne Aussicht auf Entkommen.

Aber sehen wir’s für ein Mal positiv: de Weck ist weg. Wollen wir so arrogant wie sie werden und behaupten, dass ZACKBUM daran einen klitzekleinen Anteil hatte?

Ach ja, Scherz muss sein:

ZACKBUM: Exgüsi …
Laura: Wer bist denn du?
ZACKBUM: Dass wir uns duzen, wüsste ich aber.
Laura: Seit einer Stunde fällt mir nichts ein.
ZACKBUM: Machen Sie doch einen Dialog draus.
Laura: Wieso komme ich nie selbst auf solche Ideen?
ZACKBUM: Weil Sie keine Dialoge schreiben können.
Laura: Jetzt geh endlich.
ZACKBUM: Sehen wir uns wieder?
Laura: Ganz sicher nicht.
Und weg ist sie.

 

Wumms: Laura de Weck

ZACKBUM wollte sich nicht mehr provozieren lassen. Aber …

Was ist schlimmer als gendern in der Sprache? Nichts? Doch, einer geht noch. Eine geht noch weiter nach unten. Das ist Laura de Weck mit ihren infantilen Dialogstücken bei Tamedia. ZACKBUM hatte nach ihrer letzten Leserquälerei angekündigt, dass einer von beiden aufgeben muss, und das seien wir.

Aber wir gestehen errötend: rückfällig geworden. Schon der Titel war unwiderstehlich:

Natürlich sagt de Weck «ätsch», natürlich denkt sie «reingefallen», wenn da einer meinen könnte, sie würde sich gegen diesen Woke-Wahnsinn aussprechen. Denn de Weck hat intellektuell nur Wüste zu bieten, dafür ist sie sehr woke.

Also gibt’s den üblichen Kindergarten-Dialog, wie wenn die Aufsichtsperson (!) dem Kind (ist Kind eigentlich Neutrum?) die Welt mal gaaanz laaaangsam und einfach erklärt.

Das Kind kann sich schlecht dagegen wehren, der Leser leider auch. Ausser durch Leseverweigerung, aber wir sind halt nochmals schwach geworden, bereuen das ausdrücklich und nehmen uns fest vor, es nie wieder zu tun.

Der Anfang lässt Schlimmes ahnen, aber es wird noch viel schlimmer:

Das hätte de Weck nun schnell dem unseligen Ende zuführen können, wenn sie nicht versucht hätte, an einem Beispiel zu zeigen wie dumm die Gegenwehr gegen das Gendern sei:

Das Problem ist, dass weder Lili noch de Weck die deutsche Sprache beherrschen. Dabei wäre es ganz einfach, um es auch mal gaaaanz laaaangsam zu erklären. Arzt, das ist keine Bezeichnung für einen Menschen, sondern für eine Funktion, die von einer Person ausgeübt wird. Ob es sich dabei um einen Arzt oder eine Ärztin oder eine nonbinäre Person handelt, ist sekundär und letztlich egal.

Genauso egal ist es, dass es keine männliche Form von Person oder Abstrakta wie Autorität oder Geschichte gibt. Die Verwechslung von Genus und Geschlecht beruht auf der Unart, dass Genus nicht korrekt mit Gattung, sondern – um es für Blöde leichter verständlich zu machen – mit Geschlecht übersetzt wurde.

Aber damit der Irrtümer nicht genug. De Weck lässt ihre Sprechpuppe Lili auch noch plappern, dass es doch keinen Zwang gäbe, Gendersternchen und ähnliche Vergewaltigungen der deutschen Sprache zu verwenden. Auch hier irrt sie, vielleicht mal den Stadtrat von Zürich oder diverse Unis in der Schweiz fragen, wie man es dort mit der sogenannt «inklusiven» und «nicht diskriminierenden» Sprache hält.

Aber auch hier will und muss de Weck ja mal zum Ende kommen, und wenn sie sich an einer Pointe versucht, wird’s ganz aschgrau. Also lässt sie Lili sagen, dass sie die «Hauptgefahren eher beim Klima und beim Krieg» sähe. Das ist nicht gendermässig problematisch, aber einfach gestolpertes Deutsch.

Damit will de Weck dann über die Ziellinie holpern, indem sie Lili das letzte Wort zuweist:

«Also, ehrlich, ich glaub, nicht die Sozialdemokraten und Grünen sind im Woke-Wahnsinn. Ich glaub eher, die Einzigen, die hier wahnsinnig werden, sind die Konservativen und du

Die «nur Frauen aufs Ticket»-SP und die «Green LGBTIQ+»-Grünen seien nicht im Woke-Wahnsinn? Dagegen die «Konservativen»? Also diejenigen, die die deutsche Sprache vor solchen Attentaten schützen wollen?

Dieser Dialog ist dümmlich, auf Kindergartenniveau. Dieser Dialog ist sprachlich unterirdisch. Dieser Dialog strotzt vor inhaltlichen Fehlern. Dieser Dialog ist primitives Bashing von Konservativen. Dieser Dialog ist peinlich. Aus all diesen Gründen passt er zu Tamedia.

Wumms: Laura de Weck

Tamedias Geschäftsmodell: Leser quälen.

In der langen Reihe von minderbemittelten und unterbelichteten Kolumnisten gibt es jemand, der alles unterbietet, was überhaupt unterboten werden kann. Dass diese Kolumnistin nicht schon längst Auftrittsverbot hat, weil sie beim Leser körperliche Schmerzen verursacht, ist nur der mangelhaften Qualitätskontrolle im Hause Tamedia zuzuschreiben.

Natürlich, die Rede ist von Laura de Weck. Wir mussten uns schon einige Male um sie kümmern, aber einer von uns beiden muss aufgeben. Da sie es nicht tut, tut es ZACKBUM. Denn mehr als dieses letzte Mal halten wir das im Kopf nicht aus. Was? Diese einfältige Dialogmasche mit zwei Figuren, die an der Debilitätsgrenze den Leser quälen. Das geht dann so:

Wir veröffentlichen absichtlich hier oben unser Spendenkonto, denn da muss der dankbare Leser löhnen, weil wir ihm den weiteren Dialog ersparen, bis auf den Schlussknaller:

Was für ein Schlussknaller? Nun, die Erleichterung knallt doch, dass es nun vorbei ist. Es bleibt ein ungelöstes Rätsel der Menschheit, wie man so was schreiben kann. Lesen und für gut befinden. Und dann erst noch publizieren.

Die neue Sommer-Rubrik: GÄHN

Dumm gibt es. Dünn gibt es. Aber zum Gähnen ist schlimmer.

Zum Glück verfügt ZACKBUM über eine beliebig belastbare Espresso-Maschine. Nur so ist es uns gelungen, unsere Leser mit dieser Sammlung zum Gähnen zu bringen, ohne selbst dabei wegzuschnarchen.

Wer gähn denkt, denkt automatisch an – Laura de Weck. Trotz energischen Zurechtweisungen durch ZACKBUM kann man es sich nur mit einem Frauenbonus (oder Namensbonus) erklären, dass Tamedia sie weiterhin ihre Kolumne mit Nonsens-Dialogen füllen lässt. Diesmal zum Thema:

Wir nehmen alle einen kräftigen Schluck Ristretto, denn Achtung, ich zitiere jetzt.

Hä? statt gähnen? Das ist die Schlusspointe des Dialogs. Zugegeben, die meisten Leser sind schon vorher weggeschnarcht.

Bleiben wir beim Qualitätskonzern Tamedia. Helène Arnet ist dort polivalent einsetzbar. «Im Herbst 2020 ist ihr Buch über das Leben einer Klosterfrau in Papua-Neuguinea erschienen», lesen wir in ihrer Selbstdarstellung. Aber auch weltliche Kleinigkeiten erregen ihre Aufmerksamkeit: «Erste Testfahrt der Limmattalbahn: Ein Aargauer Tram hält am Zürcher Farbhof.»

Aber dieses Gähn-Thema liegt ihr eigentlich viel mehr: «Rassismusvorwurf: Zürcher Heimatschutz wehrt sich gegen Abdeckung der «Mohrenkopf»-Inschrift». Erinnert sich noch jemand? Im Woke-Wahnsinn kam der Zürcher Stadtrat auf die Wahnsinnsidee, Hausbezeichnungen mit dem Wort «Mohr» zu überdecken, damit angeblich Betroffene beim Betrachten keinen Phantomschmerz verspüren müssen. Gähn. Dagegen hat der Heimatschutz wohlbegründet Rekurs eingelegt. Schnarch. Obwohl Tamedia das Zuhause der empfindsamen Schneeflocken ist, bringt Arnet nicht mal die Energie auf, das Tun des Heimatschutzes zu kritisieren. Kä Luscht. Doppelgähn.

Wir steigern den Belastungstest für unseren Gähnreflex ins fast Unerträgliche. Auch da kann es nur einen Namen geben, der einem hinter der vorgehaltenen Hand einfällt. Constantin Seibt.

Oder erleben wir hier das Lesen der letzten Zeilen, bevor dem Leser die Augen zufallen? Was, dort in den hinteren Reihen des Publikums gähnt einer noch nicht? Dann nimm das: es folgen knapp 40’000 Buchstaben. Also, geht doch.

ZACKBUM legt noch eine Überdosis Gähnreflex drauf und zitiert den letzten Absatz des Werks: «Gut möglich, dass es nicht nur in den USA sehr bald nicht nur auf Merrick Garland ankommen wird. Sondern auf jede verdammte Einzelne von uns.» Versteht wieder keiner? Das ist doch der Sinn des Schreibens bei Seibt.

Alle friedlich eingeschlafen? Da haben wir zum Schluss noch ein Aufweckbildchen parat, dessen Komik sich ZACKBUM einfach nicht entziehen kann:

Fassungslos, Part 1

Wir haben lange gezögert, aber es braucht ein neues Gefäss: FASSUNGSLOS.

Lesen, staunen, verzweifeln. Das sind die drei Stufen auf dem Weg zur Medienenthaltsamkeit.

Ja, das kann nur eine: Laura de Weck. Dafür zahlt der Tamedia-Lesende sicher gerne mehr als 700 Franken im Jahr, um so was hinter der Bezahlschranke zu finden.

Wandel ist gut, echter Wandel ist besser. Nur: wie? Weiss das Annik Hosmann?

Gleichberechtige Gesellschaft mit «echter» Chancengleichheit? Also wenn das bedeutet, dass solche Autorinnen gleichberechtigt würden: niemals!

Dass der «Republik»-Linke im Sinne der Unabhängigkeit von einem multimillionenschweren Brüderpaar gesponsert wird, das stört Philipp Albrecht überhaupt nicht. Dass er sich hier über den Untergang der Club-GV freut, sollte wenigstens seine Leser stören.

Das vierfache Grauen.

Wer den sympathischen Herrn nicht kennt: Nik Walter, Leiter «Wissen» bei Tamedia. Hier setzt er in aller journalistischen Unabhängigkeit ein Zeichen.

 

 

Laura de Weck: nein, danke!

Es sollte selbst im Journalismus Schamgrenzen geben. Oder Rücksichtnahme auf den Leser.

Laura de Weck führt eine Kolumne bei Tamedia. Daraus macht sie dann auch ein Buch bei Diogenes. Sie bezeichnet sich selbst als Schauspielerin, Bühnenautorin und Regisseurin. Ihre Stücke wurden schon aufgeführt.

De Weck hätte keine einzige Kolumne verfasst, wäre weder als Schauspielerin, noch Bühnenautorin, noch Regisseurin unangenehm aufgefallen. Wir alle hätten uns dann nicht jedes Mal fremdgeschämt, wenn eine Kolumne von ihr erscheint.

Das alles wäre allen erspart geblieben, wenn sie nicht den Nachnamen de Weck trüge. Genau, das liegt daran, dass sie die Tochter von DEM de Weck ist. Das öffnet Türen, da öffnet jeder Chefredaktor sein Herz. Denn aus eigentlich unerfindlichen Gründen geniesst Roger de Weck den Ruf, ein grosser Denker, Intellektueller und begnadeter Schreiber zu sein. Dieser falsche Schein leuchtet dann auch über seiner Tochter.

ZACKBUM musste sie schon vor Kurzem scharf kritisieren. Weil ihr Geschreibsel weder formalen, noch inhaltlichen Minimalanforderungen entspricht. Wobei aber ihr Selbstbewusstsein umgekehrt proportional zu ihren Fähigkeiten ausgestattet ist: «Unsere SVP möchte wohl am liebsten, dass ich mich nur noch hinter vorgehaltener Hand traue, gewisse Dinge auszusprechen.»

Sie will auch wissen: «Wenn ich mich getraue, die Wörter «strenge Corona-Massnahmen» oder, noch schlimmer, «Steuererhöhung» auszusprechen, bricht gleich ein ganzer rechter Shitstorm über mich herein.»

Nun, das sind halt so unsichtbare Stürmchen, die de Weck vielleicht aus einem einzigen bösen Mail ableitet. Aber keine zur klein, furchtbar wichtig zu sein. Leider, wir sind machtlos, hat sich de Weck schon wieder zu einer Kolumne verstiegen.

Der Titel lautet: «Ehe für Alle. Amen.» Dafür kann sie vielleicht nichts, denn das Korrektorat der Qualitätsmedien von Tamedia ist ja auch ausgedünnt und nach einem Billiglohnland verschoben.

Aber für den nachfolgenden Inhalt kann sie was. Es ist mal wieder ein «Dialog». Nein, Shakespeare, Euripides, Dürrenmatt müssen sich nicht warm anziehen. Es ist eher wieder mal zum massiv Fremdschämen:

Leonie: Mama?

Mutter: Ja?

Leonie: Hast du Zeit?

Mutter: Klar.

Leonie: Ich wollte dir sagen… Ich wollte dir schon lange sagen, also… Ich… Ich bin lesbisch.

Mutter: Ah.

Leonie: Ja.

Da ich nicht de Weck bin oder heisse, erspare ich dem Leser die Fortsetzung. Vielleicht wird das alles besser, wenn endlich 40 Prozent aller Stellen bei Tamedia mit Frauen besetzt sind. Aber vorher? Karl Lagerfeld selig sagte mal den schönen Satz: «Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.»

Um den zu adaptieren: Wer als angebliches Qualitätsorgan eine solche Peinlichkeit publiziert, hat die Kontrolle über jeden Qualitätsanspruch verloren. Während Lagerfeld solche Sottisen umsonst verteilte, will aber Tamedia für solche Peinlichkeiten auch noch Geld. Dann wundert man sich dort, wieso immer weniger Leser bereit sind, dafür auch noch Geld auszugeben. Das kann doch jede Primarschülerin besser. Und billiger. Ob sie de Weck  heisst oder eher nicht.

 

Frauen-Offensive im Kulturjournalismus

Es gibt die Kultur-Redaktorin des Jahres, es gibt die neue Literaturchefin des Tagi. Und es gibt Laura de Weck.

Zur schreibenden Flachzange Simone Meier haben wir schon das Nötige gesagt. Seit sich die neue Literaturchefin Nora Zukker mit Meier einen Champagner auf dem Friedhof reingezwitschert hat, verliess sie den Bereich des Ernstzunehmenden so schnell, wie sie in ihn eingedrungen war.

Als wären das nicht schon genug abschreckende Beispiele, kolumniert bei Tamedia auch noch Laura de Weck. Genau, die Tochter des schreibenden Marty Feldman der Schweiz. Der Name öffnet natürlich Tür und Tor, und wer würde es heutzutage wagen, in diesem zutiefst verunsicherten Konzern etwas gegen eine schreibende Frau zu sagen?

Bekannt aus Funk und Fernsehen: Laura de Weck.

Niemand, deshalb muss ZACKBUM das übernehmen. Wir haben uns lange dagegen gesträubt, aber nachdem wir schon die Westentaschenphilosophin Barbara Bleisch vergeblich in ihre sehr eng gesteckten Schranken wiesen, wundern wir uns schon, wieso Rudolf Strahm in dieser Gesellschaft seinen Ruf verspielen will, indem er ebenfalls eine Kolumne füllt.

Aber de Weck bettelte mit ihrem neusten Meisterinnenwerk, geradezu einem Meierwerk, dermassen um Hinrichtung, dass wir ein Einsehen haben. «Schluss mit der Cancel-Culture» lautet der Titel. Will de Weck – wie Meier – darauf hinweisen, dass früher einmal auch Juden gecancelt wurden? Nein, sie ist in der Gegenwart verhaftet.

Die Göttin der Fröhlichkeit ist wütend?

«Szenische Kolumnen» sollen es sein, denn de Weck ist ja nicht umsonst auch noch «Schauspielerin, Bühnenautorin und Regisseurin». Angesichts dieser dreifachen Drohung mag man der Pandemie und ihren Auswirkungen auf die Schauspielhäuser einen Hauch von Sympathie entgegenbringen.

Aber wir wollen uns nicht länger vor der Befassung mit diesem Erguss drücken. Schon der Anfang ist unverständlich. Moderndeutsch: er verstört, bricht Lesegewohnheiten auf, öffnet neue Räume der Selbstreflexion. Er lautet: «Laetitia ist wütend.» Damit hat sich das Szenische allerdings auch schon erledigt, denn nun zieht «Laetitia» vom Leder. Dabei ist sie doch die Göttin der Fröhlichkeit, aber eben, mit der Vergangenheit hat es de Weck nicht so.

Dafür hatte sie eine Idee. Allerdings auch nicht mehr als eine einzige, also muss die hauchdünn ausgewalzt werden, um die 3500 Anschläge abzufertigen, die eine Kolumne halt braucht. Die dünn-dumpflustige Idee: Cancel Culture (ohne Bindestrich, aber was soll’s) ist ein politischer Kampfbegriff geworden, mit dem der Ausschluss von Personen oder Positionen aus dem öffentlichen Diskurs (kann man googeln) kritisiert wird. Also die Abstrafung von Meinungsträgern, mit deren Ansichten man sich gar nicht erst auseinandersetzen sollte.

Nun versucht de Weck, diesen Begriff auf die SVP anzuwenden. Von dieser Idee ist sie so begeistert, dass sie wahrscheinlich meint, seit Brechts epischem Theater sei kaum ein dickeres Ei gelegt worden. Aber eben, noch gähnt viel leerer Platz. Da hilft nur eine Aufzählung. «Rahmenabkommen mit der EU? Soll gecancelt werden. Staatliche Hilfe an die Medien? Wollen sie canceln. Corona-Massnahmen? Canceln.» Man meint, das Prinzip verstanden zu haben.

«Alles möchten die SVPler canceln»,

treibt de Weck ihre Idee in die Enge, kennt keine Gnade, bis sie ihr zehn Beispiele abgepresst hat. Aber oh Schreck, mit diesem Nichts hat sie erst die Hälfte der Strecke geschafft. Was tun?

Eine dünne Idee trägt nur eine Hälfte

Einfach, den nächsten Salto dranhängen: «Na ja, okay, zugegeben, Cancel-Culture kann vielleicht auch mal richtig sein. Manchmal muss man auch sagen, da mach ich einfach nicht mit!» Immerhin, wir wollen auch loben, hier erkennt de Weck, dass sie aus dieser Nummer eigentlich nur schwer wieder rauskommt.

Was macht da eine begabte Regisseurin? Genau, einen harten Schnitt, neue Perspektive. Welche? Na, die Ichperspektive natürlich, denn was ist heutzutage wichtiger als die eigene Befindlichkeit zum Massstab für alles zu machen? Auch wenn es sich eher um eine gewaltige Überschätzung der eigenen Bedeutung handelt: «Unsere SVP möchte wohl am liebsten, dass ich mich nur noch hinter vorgehaltener Hand traue, gewisse Dinge auszusprechen.»

Gibt’s das auch in konkret?

«Wenn ich mich getraue, die Wörter «strenge Corona-Massnahmen» oder, noch schlimmer, «Steuererhöhung» auszusprechen, bricht gleich ein ganzer rechter Shitstorm über mich herein.»

Wirklich wahr? Wir applaudieren kräftig für diese Performance. De Weck ist die Erfinderin des unsichtbaren und geräuschlosen Shitstorms. Wir hingegen gehen einmal mehr mit der SVP nicht einig. Was heisst da, hinter vorgehaltener Hand? Nein, kleines Missverständnis. Der höfliche Leser gähnt bei de Weck hinter vorgehaltener Hand. Will sie natürlich nicht canceln, wobei: dem eh schon bedenklichen Niveau des Tagi würde es zumindest die Chance bieten, sich ein klitzekleines Stückchen zu erholen.