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Diese Sorgen möchte man haben

Andreas Kunz, Redaktionsleiter der Sonntagszeitung, enerviert sich.

«Statt teure Strategien und neue Organigramme zu erarbeiten, sollte sich der Detailhändler auf die kleinen Sachen konzentrieren», schreibt die Nummer 2 der Sonntagszeitung hinter Arthur Rutishauser.

Recht hat er. Hinschauen, sich für die Probleme im Alltag einsetzen. Die sogar gegenüber Lidl tiefen Verkäuferinnenlöhne. Der Alkohol- und Zigaretten-Verkauf beim Migros-Partner Voi. Das energetische Klumpenrisiko bei Migrol. Alles «kleine» Themen, die unter den Nägel brennen, und für die ein Sonntagsblatt die ideale Plattform wäre.

Aber nein. Andreas Kunz interessiert sich für etwas ganz anders. Aber nicht einmal für die vielen überflüssigen Plastikverpackungen. Nein, ganz auf dem Egotrip für eine ganz spezielle Verpackung. Für ihn «das Beispiel für die Lieblosigkeit der Migros im Umgang mit ihren Produkten ist diese elende blaue Kilopackung Meersalz, deren durchsichtiges Plastik-Sichtfenster früher oder später immer reisst – sodass sich das verdammte Salz beim Spaghettikochen jedes Mal über den ganzen Küchenboden verstreut».

Andreas Kunz hat zu diesem wirklich skandalösen Problem sogar eine Umfrage gemacht «bei Freunden und Bekannten». Sein Fazit: «Das doofe Sichtfenster reisst bei allen. Und alle kämpfen mit der gleichen Sauerei.»

Das rot umrahmte Sichtfenster soll immer reissen. Dem Autor, der auch solches Salz benutzt, ist das aber noch nie passiert. 

Die Vorstellung, dass sich irgendwelche gut bezahlten Redaktionschefs täglich mit der Salzsauerei auf ihren blitzblanken Böden beschäftigen müssen, ist schier unerträglich. Denn darunter leiden offensichtlich die Inhalte der Zeitungen. Dabei ist Salz ein ganz gefährlicher Stoff. Salz, von Experten Natriumchlorid genannt, kann sehr schädlich sein. Darum werden in einschlägigen Magazinen die vielen Fertigprodukte, etwa von der Migros (Anna’s Best) oder von Coop (Betty Bossi) kritisiert. Denn sie haben zuviel Salz drin. Eine solche Mahlzeit, und fast schon hat man den täglichen, maximalen Salzbedarf intus. Das Darüberhinaus sorgt für erhöhte Nierenbelastung und ungesund hohen Blutdruck. Und schlussendlich sterben wir alle.

Am besten verzichten Andreas Kunz und seine Kollegen künftig ganz auf Salz. Und konzentrieren sich auf brennendere Probleme dieser Welt.