Der leitende Zeusler

Brandstifter wäre ein zu grosses Wort für Pascal Hollenstein, die publizistische Leiter nach unten.

Weihnachtszeit, Besinnlichkeit, etwas Ruhe und Milde in diesem schrecklichen Jahr. Selbst ZACKBUM.ch fährt den Output ein wenig zurück. Ausserdem haben wir uns vorgenommen, lieber, verzeihender, verständiger, sanfter zu werden.

Aber man lässt uns nicht. Hollensteins Leiter geht tief, ganz tief hinunter. Wir halten uns die Nase zu und steigen hinterher. Hollenstein twittert; dort bezeichnet er sich stolz als «Leiter Publizistik bei CH Media». Vorsichtshalber schiebt er hinterher: «Hier halbprivat.» Was das sein soll, weiss wohl nur eine Leiter. Wahrscheinlich soll es sagen: Wenn ich Gegenwind kriege, wie ich so einen Stuss als Leiter herauslassen kann, sage ich einfach: das war ich, aber halbprivat.

Anknüpfen an welche Traditionen beim «Nebelspalter»?

Nicht halbprivat, sondern völlig öffentlich ist seine bösartige Unterstellung Richtung «Nebelspalter». Es hat ein Weilchen gedauert, bis er etwas gefunden hat, womit er auf das Projekt von Markus Somm einprügeln kann. Natürlich nicht auf seinem Mist gewachsen, aber er sorgt für die skandalöse Einrahmung.

Denn als @p_holle (auf so einen Schwachsinn muss man auch erst mal kommen) hebt er an: «Möglich, dass der „Nebelspalter“ mit neuer Mannschaft an derartige Traditionen anknüpft.» An welche denn? Nun, obwohl Hollenstein scheint’s Historiker ist, bezieht er sich auf einen Tweet des Landesmuseums Zürich: «Heute vor 140 Jahren nahm sich der damalige Bundesrat Fridolin Anderwert auf der «kleinen Schanze» in Bern das Leben. Dem Suizid des 52-jährigen Ostschweizers ging eine mediale Schlammschlacht voraus.»

Man muss es sehen, ums zu glauben.

Wollen Somm und Hummler Politiker in den Selbstmord treiben?

Bis 12.25 Uhr am 25. Dezember brauchte Hollenstein, um den Festtagsbraten zu verdauen und sich zu überlegen, wem er erhaltene Geschenke aufs Auge drücken könnte. Dann vielleicht ein leichter Lunch, und auf geht’s. Unterstellen wir doch mal Somm und seiner Mannschaft von honorablen Investoren, dass sie finster entschlossen sind, Politiker in den Selbstmord zu treiben.

Bevor der neue «Nebelspalter» auch nur einmal erschienen ist. Bevor auch nur im Ansatz öffentlich bekannt ist, was Somm eigentlich mit dem Traditionsblatt machen will. Aus Angst vor rechtlichen Verwicklungen mit einem «Möglich» abgedämpft, aber das Verb im Indikativ (was das ist, erklären wir der Leiter ein Andermal) verrät, dass es eine ernstgemeinte Unterstellung ist.

Der erste und einzige Bundesrat, der durch Suizid aus dem Leben schied. (Screenshot Blog Landesmuseum)

Nehmen wir mal an, obwohl das eine schreckliche Vorstellung ist, Hollenstein hätte den «Nebelspalter» gekauft. Es wäre zwar fraglich, ob diese Pfeife genügend Investoren finden würde, die gerne ihr Geld zum Fenster rausschmeissen. Aber item, Hollenstein verkündet stolz, dass er neuer Besitzer sei, durchaus an einige Veränderungen denke, sich aber freue, dieses weit in die Geschichte zurückreichende Satireblatt vor dem Vergessen gerettet zu haben.

Der preislose und niveaulose Hollenstein

Und sein Twitter-Klon würde denselben abgründigen Anwurf publizieren. Wenn das nicht unter seinem Niveau wäre, würde der «Nebelspalter»-Hollenstein sicherlich – und völlig zu Recht – fuchsteufelswild. Interessant ist auch, dass der reale Hollenstein zwar nicht auf ZACKBUM.ch oder auf mich replizieren will, obwohl ich mich angeblich schon lange, und ohne dass er einen Grund wüsste, an ihm «abarbeiten» würde. Das sei ihm «zu low», wie seine Kollegin Simone Meier wäffelte, als sie gefragt wurde, ob die Formulierung, dass im Dritten Reich Juden «gecancelt» wurden, nicht geschmacklos, peinlich und einer Entschuldigung wert sei.

Aber gut, Meier hat ja dafür den Preis als Kulturjournalistin des Jahres gewonnen, Hollenstein, schluchz, wurde noch nie gewürdigt. Es ist nun so, dass eine Beschäftigung mit ihm – obwohl wir abgehärtet sind – langsam wirklich unappetitlich wird.

Halbprivat und vollbescheuert

Glücklicherweise hat dieser halbprivate und vollbescheuerte Tweet nur ganz wenig Reaktionen ausgelöst. Natürlich darf dabei Jolanda Spiess-Hegglin nicht fehlen. Sie findet es «tragisch, dass sowas heute noch passiert». Muss uns entgangen sein, dass unlängst ein Bundesrat Selbstmord begangen hätte.

Man fragt sich zunehmend, wie lange Peter Wanner, der doch ein anständiger Mensch ist, dem noch zuschaut. Dem Treiben seines publizistischen Oberaufsehers, der immer wieder als negatives Beispiel auffällt: mit grundloser Anschwärzung, mit dummem Gewäsch eines überbezahlten Sesselhockers, der keinerlei unternehmerische, publizistische oder sonstigen Risiken trägt, sich dafür gerne lächerlich macht.

So, nun nichts wie nach oben an die frische Luft, heraus aus der Kloake des journalistischen Untergrunds.

1 Antwort
  1. Simon Ronner
    Simon Ronner sagte:

    Dieser Tweet… hässlich, unter aller Sau. Doch solch primitiven Diffamierungen sind in der linken Medien-(Twitter)-Bubble mehrheitstauglich, werden teils sogar abgefeiert.

    Wo ist hier der Aufschrei der Moralisten, wo sind die Zurechtweisungen und Gegenreaktionen von all den Tugendwächtern bezüglich Stil, Anstand, Respekt? Eine ähnliche Attacke gegen BLM, die Klimabewegung, LGBTQ+, und Hollenstein wäre seinen Job los.

    Doch hier werden kaum Konsequenzen folgen. Was nichts daran ändert, dass dieser Typ offenbar nicht mehr alle Tassen im Schrank hat.

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