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Blasen aus dem Mediensumpf

Beginnen wir heute mit unserer Lieblings-Westentaschenphilosophin Barbara Bleisch. Die teilt sich mit anderen Scheingeistesriesen eine Kolumne im «Tages-Anzeiger». Und widmet sich, Überraschung, einer Virus-Pandemie, die gerade umgeht.

Hat sie etwa auch eigene Vorschläge zur Hand, was man dagegen unbedingt machen sollte? Jein. Wir seien wie «quengelnde Kinder», bringt sie einen neuen Aspekt in die Debatte ein. Wie das? Nun, da arbeitete schon Platon gerne mit Gleichnissen, Bleisch auch:

«Wer das Schlangenbrot am Holzstecken in die lodernden Flammen hält, statt auf die Glut zu warten, muss einen Teigklumpen verspeisen, der aussen verkohlt und innen roh ist.»

Was will uns die Philosophin denn damit sagen? Etwas über intrinsische und disruptive Code-Transformationen im poststrukturalistischen Sinn? Nein, sie hält’s lieber banal: «Gut Ding will eben Weile haben. Für Corona gilt dieses Sprichwort freilich nicht.» Nun ist der Leser endgültig verwirrt, wieso dann dieses flammende Gleichnis? Egal, sie holpert sich dann zum Aufschwung am Schluss:

«Wir schreiben gerade Geschichte. Vielleicht hilft es, die Sache bei aller Dramatik hie und da etwas mehr spielerisch anzugehen.»

So beim Geschichteschreiben: Seit dieser Kolumne bin ich strikt dagegen, Philosophie wie ein quengelndes Kind anzugehen.

 

Zurechtweisung im «Tagblatt»

Ernster geht’s im St. Galler «Tagblatt» zu und her:

Hervorgehoben im Kommentar stellt Sabine Kuster die entscheidende Frage:

«Bei welchem Baum am Siedlungsrand dürfte die Maske dann genau abgezogen werden?»

Na, bei dem neben dem Ortsschild natürlich. Wäre auch schade um jeden Baum, der wegen so was in Papier verwandelt wird. Bevor frau sich allerdings in komplizierte seuchentheoretische Überlegungen verliert: Wie wäre es mal mit einem Deutschkurs? Also Hochdeutsch, nicht das eingeschweizerte Deutsch. Denn hierzulande sagt man im Dialekt abziehen für ausziehen. Sonst nicht.

 

Fehlstelle beim Tagi

Erstaunlich beherrscht und für einmal ohne besserwisserisch mit dem Zeigefinger zu wackeln, sieht der «Tages-Anzeiger» Zürichs Problem aus ganz neuer Perspektive:

Nachdem Mr. Corona inzwischen nur noch für 350 Franken die Stunde zu haben ist, setzt man hier offensichtlich auf schlechter bezahlte Frauenarbeit. Ts, ts, und das im Tagi.

 

Noch mehr Frauen-Power beim Tagi

Da es schon einer Genfer Wissenschaftlerin gelungen war, mit einem einzigen Tweet zum Aufmacher des «Blick» zu werden, versucht es nun die nächste mit einer markigen Forderung:

 

Wenn das so weitergeht, gehen den Genfer mediengierigen Wissenschaftlern bald einmal die Forderungen aus. Vielleicht Mundschutz für Giraffen, Quarantäne für Hunde nach dem Gassigehen? Maskenzwang auch während der Nahrungsaufnahme? Wir lassen uns überraschen.

 

Aufsehenerregende Rechtschreibung beim «Blick»

Dafür lassen wir sonst Gnade vor Recht beim «Blick» ergehen:

Wir behaupten, in Fragen der Gross- und Kleinschreibung kann es keine anderen Meinungen geben.

 

CH Media nehmen’s ganz genau

Dabei dachten wir immer, die Berner seien langsam und bedächtig:

 

Wir fragen uns, was das Kantonsspital bei der zweiten oder dritten Eskalationsstufe tut. Doppelbetten aufstocken? Probeweise alle zehn Minuten die Ambulanz-Sirenen erschallen lassen? Einen Chor von Ärzten und Pflegern vor dem Eingang aufstellen, der singt: Alarm, Alarm, wir fühlen’s im Darm?

 

Die NZZ bleibt sich treu

Früher kam alles Böse aus dem Osten:

 

Heute nur noch unangenehme Fragen, die zudem leicht zu beantworten sind: Bund und Kantone natürlich.

 

Die NZZ bleibt anders

Nicht nur das Thema ist überraschend, auch die These verblüfft. Und die Zeichnung wird in Zukunft gleichwertig neben den drei Affen stehen. Alles ein Beweis, dass man wirklich nicht immer über Corona schreiben muss.

3 Kommentare
  1. Rolf Karrer
    Rolf Karrer sagte:

    Für einmal nicht in der „Leutschenbach-Oase“ passiert, werter Victor Brunner. Authorin Bleisch schrieb diese verunglückte Metamorphose im Tages-Anzeiger.

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  2. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    «Wer das Schlangenbrot am Holzstecken in die lodernden Flammen hält, statt auf die Glut zu warten, muss einen Teigklumpen verspeisen, der aussen verkohlt und innen roh ist.». Was stimmt bei Frau Bleisch nicht? Konsumiert sie Drogen oder hat ihr Covid-19 zugesetzt? Solch gestelzter Schwachsinn kann nur in der Leutschenbach-Oase entstanden sein!

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