Ganz oben, ganz unten

Irren ist menschlich, Schadenfreude aber noch mehr.

Jahrelang berichteten die SRF-Journalisten an prominenter Stelle von ihren kleineren und grösseren Patzern. Zum Beispiel den Wauwau-Fehler vom 23. Januar 2019:

«In einer Live-Schaltung ans WEF in Davos sagte unser Korrespondent in der Sendung «Echo der Zeit» vom 22. Januar 2019 zum mangelnden Interesse am Auftritt des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro: «Gewisse Besucher, darunter auch Bundesrat Alain Berset, verliessen den Saal sogar frühzeitig». Berset hatte hinten im Saal bei den Journalisten Platz genommen und war nicht mehr dort, als der Korrespondent ihn beim Abschluss der Veranstaltung suchte, um ein Statement einzuholen. Falls sich Berset bis zum Schluss doch irgendwo im Saal aufgehalten hat, möchten wir uns entschuldigen.»

Die mitunter amüsanten «Korrekturen» standen früher ganz oben, auf gleicher Höhe wie die Reiter «TV-Programm» oder «Verkehr». Vielleicht etwas zu prominent.

Wer sich heute über die Fehler der Kollegen vom Leutschenbach beugen will, muss lange, lange nach unten scrollen. Erst am Marianengraben wird man für seine Daumenarbeit belohnt und findet endlich die «Korrekturen».

Die SRF-Medienstelle gibt Entwarnung. Der Polwechsel hat nichts mit Verschleierung zu tun: «Wie auch bei anderen Medienunternehmen findet man diverse Informationen zum Unternehmen, wenn man auf der Website ganz herunterscrollt.»

Ob die Fehler-Seite nun weniger angeklickt wird, weil sie sich nun ganz unten befindet, will man nicht beantworten: «Konkrete Zahlen kommunizieren wir nicht.»

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